Für Werder Bremen erwies sich die Hinrunde der aktuellen Bundesligasaison als Katastrophe. Das Team von Trainer Florian Kohfeldt überwintert gerade mit 14 Punkten auf Rang 17 der Tabelle. Im Trainingslager auf Mallorca spricht Bremens Torhüter Jiri Pavlenka mit dem „kicker“ selbstkritisch über die vergangenen Monate.
Die Hinrunde war wohl für keinen Bremer Spieler eine leichte Aufgabe. Jiri Pavlenka analysiert die ersten 17 Spieltage: „Ich kann nur sagen, dass ich mit meinen Leistungen nicht zufrieden sein konnte. Ich weiß, dass ich einige Fehler gemacht habe. Aber danach habe ich auch wieder gezeigt, dass ich doch noch spielen kann. Insgesamt war es für uns alle aber auch sehr schwer, weil wir immer wieder in einer neuen Aufstellung spielen mussten wegen der Verletzungen. Das war sehr hart, für jeden Einzelnen von uns.“
Der selbstgemachte Druck ist für Pavlenka in Zeiten wie diesen unverzichtbar: „Der ist normal. Ich bin derjenige, der selbst den größten Druck auf mich macht. Ich will jeden Tag, in jedem Training besser werden. Und wenn du besser werden willst, musst du dir selbst Druck machen. Vielleicht war es manchmal zu viel, und natürlich braucht man eine Balance. Aber wenn ich mir keinen Druck mehr machen würde, könnte ich nicht bei Werder Bremen spielen. Das ist meine Persönlichkeit, man kann nicht alles verändern.“
Pavlenka musste in der Hinrunde viele Gegentore in Kauf nehmen. Vor zwei Jahren bekam Werder in der ganzen Saison nur 40 Gegentore; nach der aktuellen Hinrunde sind es schon 41. „Natürlich kann ich mit der jetzigen Zahl nicht zufrieden sein“, sagt Pavlenka. „Sie ist schlecht. Aber es interessiert mich nicht wegen meiner persönlichen Bilanz. Ich bin Teamplayer. Wenn wir Siebter wären, würde sich keiner an der Zahl der Gegentore stören – und ich mich auch nicht.“
Werder Bremen steckt mitten im Abstiegskampf und muss in der Rückrunde versuchen, sich aus dem Tabellenkeller zu retten. Der 27-jährige Torhüter spricht klare Worte: „(…) Wir müssen besser spielen. Und ich bin überzeugt, dass wir Qualität im Team haben. Wir haben das im letzten Jahr gezeigt. Ich sehe in der Qualität da keinen Unterschied. Wenn wir gut starten, mit neun oder zwölf Punkten aus den ersten Spielen, dann sieht es wieder komplett anders aus. Wir wissen, dass wir zuletzt schlecht waren. Aber ich glaube, die kurze Pause hat uns mental geholfen, um wieder bessere Resultate zu holen.“
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