Amiri weg, Rudy soll kommen: Ist Geiger die große Hoffnung der TSG?
Die TSG 1899 Hoffenheim durchlebt in diesem Sommer eine extreme Personalrochade. Bayer 04 Leverkusen sichere sich nach Kerem Demirbay nun auch die Dienste von Nadiem Amiri. Joelinton verlässt die Bundesliga in Richtung England. Nico Schulz spielt in Zukunft für den BVB. Mit Ihlas Bebou, Konstantinos Stafylidis und Robert Skov hat man sich offensiv verstärkt. Nun wollen die Sinsheimer Sebastian Rudy auf Leihbasis zurückholen. Doch die Zukunft des Hoffenheimer Mittelfelds könnte nach den Abgängen von Amiri und Demirbay in einer internen Lösung liegen.
Umbruch im Hoffenheimer Mittelfeld trotz gewohntem System
Mit den Abgängen von Nadiem Amiri und besonders Kerem Demirbay deutet sich im Hoffenheimer Mittelfeld ein extremer Umbruch an. Während man mit Ihlas Bebou den Offensiven Abgang von Joelinton kompensieren möchte ist für das Mittelfeld eine Rückkehr von Sebastian Rudy in Gange gesetzt worden. Wie schon sein Vorgänger Julian Nagelsmann spielt der neue Trainer Alfred Schreuder mit einer Dreier- bzw. Fünferkette in der mindestens drei Mittelfeldspieler die treibende Kraft im schnellen Umschaltspiel darstellen. Vincenzo Grifo konnte überzeugende Argumente liefern um neben dem gesetzten Andrej Kramaric einen Stammplatz zur neuen Saison einzunehmen. Mit der Leihe von Sebastian Rudy bekäme Florian Grillitsch auf der Sechserposition Konkurrenz.
Doch nach einer Oberschenkelverletzung im letzten Jahr und einer überstanden Leistenoperation in 2019 könnte die neue Saison auch die große Chance für Dennis Geiger werden. Die Bindung zwischen Defensive und Offensive war bisher Aufgabe von Kerem Demirbay. Dennis Geiger, nun endgültig von seinen Verletzungsrückschlägen genesen, versteht es mit seinen jungen 21 Jahren bereits überragend diese Rolle einzunehmen. Der offensiv orientierte Grifo und die defensiveren Rudy und Grillitsch sind keine optimalen Besetzungen für die Achterposition. Genau hier liegt die Chance für den jungen Geiger, der bis zur U19 alle Stationen der DFB-Nachwuchsmannschaften durchlaufen hat. Zusätzlich zu seiner Ballsicherheit entwickelte der gelernte Sechser mit der Zeit technische Finesse und Geschicklichkeit im Offensivspiel. In vier Bundesligaspielen der letzten Saison stellte er sein können unter Beweis bis er jedoch durch seine Verletzung aufgehalten wurde. Auch in der Vorsaison 2017/18 war Geiger fester Bestandteil als Stammkraft.
Geiger wäre ein mögliches Aushängeschild
Für das Hoffenheimer Mittelfeld bedeuten die Abgänge der potentiellen und etablierten Stammkräfte im Mittelfeld zwar ein Qualitätsverlust, doch Schreuder hat einen klaren Plan diesen zu kompensieren. Mit Rudy wäre ein Schritt in Richtung defensive Stabilität getan. In der Vorbereitung testete der Trainer auch Kevin Vogt auf der Sechserposition, eine personelle Umstellung die wohl ohne Zukunft in der neuen Saison ist. Das neue Hoffenheimer Mittelfeld bietet die Chance für Dennis Geiger. Im Konkurrenzkampf mit Grifo sprechen für Geiger seine Fähigkeiten als Allrounder. Zudem ist die Motivation des 1,72 großen Mittelfeldmanns in den Interessenbereich der Nationalmannschaft zu gelangen. Er besitzt schon jetzt die nötige Erfahrung in der Bundesliga, das geforderte Talent und ist bereits seit seiner frühen Jugendzeit Teil des Vereins. Für die stets um Identifikation bemühte TSG könnte er der Hoffnungsträger in der Zeit nach Julian Nagelsmann werden. Dieser galt stets als Förderer von Geiger und bewies zuletzt unter Anderem mit Joelinton und Nico Schulz die Fähigkeit großes Talent zu erkennen und zu fördern.