Das erste Jahr im Dress der U19 Greuther Fürths machte David Raum als Offensivmann die gegnerische Defensive noch unsicher. Heute stabilisiert er diese bei der TSG 1899 Hoffenheim. Die Umschulung erfolgte auch aus Kalkül.
Mittelstürmer, hängende Spitze, Links- sowie Rechtsaußen: Vor noch nicht all zu langer Zeit spielte David Raum in seiner ersten U19-Saison bei Greuther Fürth noch in der Offensive. In der Folgesaison agierte er meist eine Etage weiter hinten, im linken Mittelfeld. Der Durchbruch gelang ihm aber in der Abwehr. In der Saison 2019/20 wanderte der heute 23-Jährige auf seiner Seite noch ein Stück weiter zurück und ist nun linker Verteidiger. Er selbst genießt das Ansehen dieser Position, wie er selbst im „kicker“ sagt: „Die Linksverteidigerposition ist in Deutschland sehr gefragt.“
Dass ein gelernter Offensivmann die sogenannte „Torgeilheit“ aber nicht abstellen kann, bewies der gebürtige Nürnberger in der anschließenden Aufstiegssaison. 15 Tore bereitete er vor und gewann so das Interesse der TSG sowie dem DFB. So zog ihn nach dem U21-Europameistertitel und dem Aufstieg mit dem „Kleeblatt“ vor dieser Saison zu den Sinsheimern.
Dabei habe er im Sommer vor seinem Durchbruch noch überlegt sich in die dritte Liga ausleihen zu lassen. Denn das Wichtigste für einen jungen Spieler ist laut ihm „auf den Platz zu kommen. Seit ich in Fürth Stammspieler war, habe ich mich viel schneller entwickelt,“ so der heutige dreifache Nationalspieler.
Mittlerweile ist der Linksfuß einer der wertvollsten Spieler auf seiner Position und in seiner Altersklasse. Seine explosionsartige Entwicklung auf der umgeschulten Position, bei der Fürths Co-Trainer Andre Mijatovic mit beteiligt war, hat damit zu tun, dass er „ein brutal lernwilliger Spieler“ sei. „Seine körperlichen Voraussetzungen haben für diese Position gesprochen. An den defensiven Defiziten haben wir viel gearbeitet. Der entscheidende Punkt war, dass er unbedingt wollte“, lobt er auch Raums Einsatz.
Den aktuellen Hype um ihn selbst verkraftet Raum gut. „Er geht super damit um. Ein Junge, der auf dem Boden geblieben ist, mit einer sehr guten Einstellung, ein ganz feiner Kerl mit dem Herz am rechten Fleck“, schätzt Trainer Sebastian Hoeneß die Bodenständigkeit seines Defensivmannes. Dennoch hoffe er, dass sein Schützling sich nun „wieder auf Fußball konzentrieren kann“. Man müsse aufpassen, dass „nicht wegen der Nationalmannschaft Erwartungen geschürt werden, denen er einfach nicht gerecht werden kann“.
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