TSG 1899 Hoffenheim

Der etwas andere Brasilianer – Hoffenheims Joelinton im Porträt

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Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte die TSG Hoffenheim zuletzt mit guten Leistungen überzeugen. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann gewann die letzten drei Bundesligaspiele. Dabei spielte sich vor allem der Angriff der Hoffenheimer in den Vordergrund. Sie erzielten in diesen drei Spielen insgesamt elf Tore, an vier dieser Tore war ihr Stürmer Joelinton beteiligt. Joelinton gehört zu den Shootingstars der laufenden Bundesliga-Saison. Für wen der Brasilianer in seiner Karriere bisher gespielt hat und wo seine Stärken liegen, stellen wir euch im Folgenden vor.

Anfängliche Eingewöhnungsprobleme in Europa

Der mittlerweile 22-Jährige kam in der brasilianischen Region Pernambuco zur Welt. Ab seinem 14. Lebensjahr spielte er dann für die Jugendabteilung des Sport Club do Recife, einem Erstliga-Klub in der Nähe seiner Heimat. Für diesen Klub feierte Joelinton dann im November 2014, mit gerade einmal 18 Jahren, sein Debüt in der ersten brasilianischen Liga. Infolgedessen überzeugte der Stürmer. Bereits in seiner ersten Profi-Saison gelangen ihm in gerade einmal zwölf Spielen drei Tore und vier Torvorlagen. Dies bewog die TSG Hoffenheim im Sommer 2015 zu einer Verpflichtung des damals noch 18-jährigen Mittelstürmers.

Sein erstes Jahr in Hoffenheim verlief jedoch alles andere als erfolgreich. Der junge Brasilianer hatte große Schwierigkeiten sich in Deutschland einzuleben, auch die Sprache bereitete ihm enorme Probleme. Somit kam er in seiner ersten Saison in Europa nur auf einen einzigen Kurzeinsatz. Nach dieser verkorksten Saison entschieden sich die Verantwortlichen der TSG dafür, den Brasilianer für zwei Jahre ins benachbarte Österreich, zu Rapid Wien auszuleihen.

Diese Entscheidung stellte sich im Nachhinein als Volltreffer heraus. Der Angreifer konnte in der österreichischen Bundesliga Spielpraxis sammeln und sich sportlich weiterentwickeln. In seinen zwei Jahren in Wien kam er insgesamt 79-mal zum Einsatz, dabei gelangen ihm 21 Tore und neun Torvorlagen. Gegenüber der „SPORT BILD“ äußerte sich Joelinton nun sehr positiv zu seiner Zeit in Österreich. „Die Zeit in Wien hat mich als Spieler und Mensch reifen lassen. Ich war noch mehr auf mich allein gestellt, hatte von Anfang an einen Sprachkurs und habe überall versucht, Deutsch zu sprechen“, zeigte sich der Brasilianer begeistert.

Endlich auch in Hoffenheim angekommen

Vor dieser Saison kehrte Joelinton dann nach Hoffenheim zurück. Bevor die Vorbereitung losging, galt er noch als Kandidat auf eine weitere Ausleihe. Die Verantwortlichen hielten ihn für noch nicht Reif genug, doch sie ließen sich schnell eines Besseren belehren. Der mittlerweile 22-Jährige überzeugte mit guten Leistungen und harter Arbeit. Im ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal gegen den 1.FC Kaiserslautern erzielte er dann sogar drei Tore und bereitete einen weiteren Treffer vor. Damit konnte er sich seinen Platz im Sturm der TSG Hoffenheim sichern.

Mit seiner Spielweise passt der bullige Angreifer sehr gut in das System von Julian Nagelsmann. Der Trainer der TSG präferiert im Sturmzentrum Spieler, die körperlich Robust sind, den Ball behaupten können und auch vor Arbeit gegen den Ball nicht zurückscheuen. Genau diese Attribute gehören zu den Stärken des 1,88 Meter großen Mittelstürmers. Er unterscheidet sich von vielen seiner Landsmännern, die oftmals durch brillante Technik aber mangelnde Defensivarbeit auffallen. Joelinton hingegen glänzt durch harte Arbeit und er weiß seinen bulligen Körper sehr geschickt einzusetzen. „Er ist schon eine Kante, die eklig zu verteidigen ist“, scherzte Nagelsmann auf einer Pressekonferenz über seinen Angreifer.

Premier League und Selecao als Ziel

Auch für seine Zukunft hat Joelinton bereits große Ziele. „Die Premier League ist für mich die beste Liga der Welt, dort würde ich gern irgendwann auch mal spielen“, so der Brasilianer gegenüber der „SPORT BILD“. Somit würde er gerne dem Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino nachahmen, der von Hoffenheim ebenfalls in die Premier League wechselte. Firmino schaffte nach seinem Wechsel auf die Insel sogar den Sprung in die Selecao. Die Nationalmannschaft stellt für Joelinton einen weiteren großen Traum dar. „Ich werde alles dafür tun, um irgendwann dort anzukommen“, so der Mittelstürmer.

Zurzeit konzentriert er sich jedoch nur auf seinen aktuellen Verein TSG Hoffenheim. „Ich will ein großer Spieler werden, aber muss mich natürlich zunächst einmal in der Bundesliga behaupten“, so der Brasilianer weiter. Ob es dann irgendwann mit seinem Traum klappt, in der Premier League und für die brasilianische Nationalmannschaft aufzulaufen, wird sich zeigen.

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