Die TSG Hoffenheim verbringt die Winterpause zurzeit im spanischen Marbella. Sportdirektor Alexander Rosen hat sich mit „SPORTBUZZER“ zum Interview getroffen und spricht über den Transfer von Munas Dabbur und den Umgang mit Millionensummen.
Anfang der Woche stand es fest: Munas Dabbur, Mittelstürmer vom FC Sevilla, erhält bei der TSG Hoffenheim einen Vertrag bis Juni 2024. Die TSG kostete der Offensivmann rund zwölf Millionen Euro Ablöse. Für Hoffenheim ist es ein großer Transfer, denn die Ablösesumme kratzt am oberen Limit des Investitionsbereichs. Zum Transfer sagt Rosen: „Munas Dabbur wurde in den vergangenen beiden Spielzeiten für RB Salzburg österreichischer Torschützenkönig – den kennt dann auch ohne Scouting eigentlich jeder. Unser großes Plus war, dass wir uns schon frühzeitig für ihn interessiert hatten. Als er vor einem Jahr auf den Markt kam, hatten wir aber keine Chance. Da waren ganz andere Kaliber an ihm dran, letztendlich entschied er sich für den FC Sevilla. Normalerweise ist diese Spielerkategorie ein Regal zu hoch für uns.“
Sportdirektor Rosen erklärt weiter, warum es mit dem Transfer in diesem Winter geklappt hat: „Die Konstellation hatte sich verändert und wir haben Munas immer weiter verfolgt: Vor knapp einem Jahr war er für den Sommer 2019 von einer komplett anderen sportlichen Führung plus Trainer verpflichtet worden als die, die er dann tatsächlich bei seinem ersten Training vorfand. Die neuen Verantwortlichen setzten auf die von ihnen selbst verpflichteten Spieler. Wir hatten uns bereits im Sommer über die Situation informiert und hatten somit vielleicht einen kleinen Vorsprung gegenüber durchaus namhaften Konkurrenten aus dem Ausland. Selbst im Dezember gab es noch keine Verkaufsentscheidung von Sevilla – die Dynamik kam erst in den letzten Tagen rein.“
Die Summen, die Vereine für Profifußballer zahlen, steigen immer weiter an. Rosen erklärt „SPORTBUZZER“, wie er damit umgeht: „Die Umsätze wachsen und damit die Transfersummen. Da tut man schon gut daran, immer mal wieder einen Blick zur Seite zu werfen. Raus aus der Blase, rein ins wirkliche Leben. Das fällt mir persönlich nicht schwer, ich bin Familienvater, habe zwei Kinder. Dass Gehälter und Transfersummen außergewöhnlich sind, darüber brauchen wir nicht zu reden.“
Vergangenen Sommer erreichte die TSG einen neuen, vereinseigenen Rekord und konnte rund 120 Millionen Euro durch Abgänge erwirtschaften. Auf die Frage von „SPORTBUZZER“, wie sich diese Summe anfühle, entgegnet Rosen: „In erster Linie begeistert mich der Sport an sich und der damit verbundene Erfolg. Es ist etwa eine große Freude, einen Spieler wie Niklas Süle aus unserer Akademie bis in die Nationalmannschaft zu begleiten. Aber ich weiß auch, was meine Aufgabe bei der TSG ist. Ich freue mich, Teil dieser Erfolgsgeschichte in den vergangenen Jahren zu sein, und ich verspüre eine große Portion Dankbarkeit, dass mir diese Aufgabe als damals 33-Jährigem anvertraut wurde.“
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