Unübliches Transfermodell: Rudy hat Kaufoption für offenen Verein
Nach eher unglücklich verlaufenen Stationen bei Bayern München und auf Schalke hat Sebastian Rudy nach seiner Rückkehr nach Hoffenheim wieder in die Spur gefunden. In der Hinrunde stand kein TSG-Profi länger auf dem Platz als Rudy, nur am 14. Spieltag in Leipzig war er wegen einer Gelbsperre zum Zuschauen verdammt. Anders als bislang angenommen ist seine Zukunft im Kraichgau jedoch alles andere als sicher.
„Dazu gehören mehrere Parteien“
Dabei halten die Hoffenheimer mit einer vereinbarten Kaufoption für den bislang lediglich ausgeliehenen Rudy alle Karten in der Hand. Zudem soll die mit den Schalkern vereinbarte Summe dem „kicker“ zufolge sogar noch niedriger sein als die bisher vermuteten sechs Millionen Euro.
Alfred Schreuder hält bekanntlich große Stücke auf Rudy. „Alle wissen, dass ich ein großer Fan von ihm bin, nicht nur als Spieler, sondern auch als Mensch“, betonte der TSG-Trainer erst kürzlich. Der Niederländer ist ein großer Fürsprecher Rudys, doch hinsichtlich der nächsten Saison sagt er auch: „Natürlich hoffe ich, dass er bleibt. Aber dazu gehören mehrere Parteien, die das entscheiden müssen.“
Setzt die TSG auf ihren Rekordspieler?
Ein Knackpunkt ist das hohe Gehalt des mittlerweile fast 30-Jährigen. Mit den in München und bei den Königsblauen gezahlten Gehältern kann und will Hoffenheim nicht mithalten. Da hilft es Rudy auch nicht, dass er drauf und dran ist, am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mit seinem 216. Ligaeinsatz für die TSG mit dem bisherigen Rekordhalter Andreas Beck gleichzuziehen.
„Ich möchte definitiv länger hier bleiben und kann mir gut vorstellen, meine Karriere hier zu beenden“, hatte Rudy noch Ende letzten Jahres verlauten lassen. Die Entscheidung, ob Hoffenheims Verantwortliche sowohl in Anbetracht der wirtschaftlichen Komponente als auch der sportlichen Gesamtperspektive und der Entwicklung von jungen, talentierten Spielern voll auf den Routinier setzen möchten, scheint allerdings noch nicht getroffen worden zu sein.
Rudy träumt von der EM
Der defensive Mittelfeldspieler zählt sich schließlich längst noch nicht zum alten Eisen. Bisher lief der beim VfB Stuttgart ausgebildete Profi 29 Mal für die Nationalmannschaft auf. „Ich werde mich in der Rückrunde weiter anbieten, denn die EM ist ein großes Thema für mich. Ich will dort unbedingt dabei sein“, hatte er Ende Januar im „t-online“-Interview verkündet. „Jogi Löw weiß ganz genau, was er an mir hat. Ich bin in meinem Spiel sehr zuverlässig, selbstreflektiert in meinen Stärken und dennoch flexibel einsetzbar.“
Sein Vertrag auf Schalke läuft noch bis 2022, eine Rückkehr gilt als ausgeschlossen. Für den Fall dass Hoffenheim die Kaufoption nicht zieht, hat Rudy jedoch auf unorthodoxe Weise vorgesorgt. Es gibt eine Kaufoption für einen noch offenen Verein. Ein Wechsel ins Ausland ist nicht ausgeschlossen. Mehrere Vereine aus England und Italien sollen den angehenden TSG-Rekordspieler bereits im Visier haben.