Spätestens nach dem Aufstieg mit der SpVgg Greuther Fürth und dem Gewinn der U21-EM hatte man David Raum auf dem Zettel. Doch was der 23-Jährige bei der TSG Hoffenheim für eine brachiale Saison spielt, damit haben wirklich nur die wenigsten gerechnet. Mit insgesamt 13 Vorlagen ist der Linksverteidiger bereits auf den Spuren von Nationalspieler Kevin Volland.
Beim Spiel gegen den SC Freiburg hat es nicht lange gedauert, bis David Raum sich erkennbar gemacht hatte. Nach einer Balleroberung wird, so der Defensivspieler, fälschlicherweise auf Einwurf für Freiburg entschieden. Seinen Unmut zeigte er direkt dem Schiedsrichterassistenten. Eine solche Aktion schlägt vielleicht ein bisschen über die Stränge, doch eins ist klar: an Mentalität und Einsatzwillen mangelt es ihm nicht.
Auch neben dem Platz zeigt er, dass er sich voll für den Fußball einsetzt. Bereits seit der Winterpause kann man auf seiner Brust einen Schriftzug erkennen – „Living the dream“, den Traum leben – und so ist es. Er lebt den Traum, den jeder kleine Fußballjunge wohl einmal hatte. Das bestätigt er auch mit seiner Leistung.
13 Vorlagen und drei Tore in der ersten Bundesliga-Saison sind überragend. Seine scharfen Flanken sind mit einer konstanten Präzision geschlagen, wie es nur ganz wenige in der Liga können. So auch am Samstagabend gegen Freiburg. Nach Verlagerung von Mitspieler Samassékou gibt Freiburgs Kübler dem Nationalspieler „zu viel Raum“ – und genau diesen nutzt er.
Eine perfekt getimte Flanke sorgte für den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Raum ist damit jetzt alleiniger Rekord-Vorlagengeber der TSG, womit er den aktuellen Monegassen Kevin Volland überholt hat.
Der Außenbahnspieler kann den Sturm mit seinen Offensivläufen genial in Szene setzen. Was aktuell aber noch hier und da fehlt, ist der komplette Willen auch noch in der 80. Spielminute nach hinten zu arbeiten. Darüber kann man jedoch nach einer ersten Bundesliga-Saison wohl hinwegsehen.
Wenn Raum seine Leistung in der nächsten Saison bestätigt, dann steht einem Platz im Kader von Hansi Flick für die WM nichts im Wege. Wenn auch da die Leistung weiter passt, dürften bald auch Top-Klubs an dem Hoffenheimer interessiert sein. Laut TSG-Manager Alexander Rosen soll wohl eine Ausstiegsklausel im Vertrag sein. Diese kann den Kraichgauern wohl mehr als 30 Millionen Euro einbringen.
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