VfB Stuttgart

Erik Thommy: Stuttgarts Überraschungstrumpf im Abstiegskampf

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Nach drei Spielen im Amt kann der VfB Stuttgart unter Tayfun Korkut vom erhofften Trainereffekt profitieren. Mit sieben aus neun möglichen Punkten können sich die Schwaben von den direkten Abstiegsplätzen absetzen. Ein Spieler spielt sich unter dem neuen Chefcoach besonders in den Vordergrund: Erik Thommy.

Thommy-Verpflichtung: Skepsis im Umfeld

So richtig wusste man im Schwabenland nicht, was man von der Winterverpflichtung Erik Thommy halten sollte. Ohne großes Hin und Her und ohne Durchsickern in die Medien verpflichteten die Schwaben den gebürtigen Ulmer aus Augsburg. Im Umfeld der Stuttgarter sorgte Michael Reschke damit allerdings eher für Fragezeichen als die erhofften Ausrufezeichen. Schließlich waren und sind die Offensivprobleme am Neckar kein Geheimnis. Gerade in der Abteilung Vorlagengeber erwarteten viele Anhänger im Winter eine klare Verstärkung.

Und nun sollte nach der vorzeitigen Rückkehr von Josip Brekalo nach Wolfsburg und der am selben Tag bekannt gegebenen Verletzung von Carlos Mané der Bundesliga unerfahrene Thommy die Wogen glätten? Eine gewisse Skepsis war da im ersten Moment vorprogrammiert. Dabei hatte dieser durchaus schon aufhorchen lassen.

Nach einer erfolgreichen Leihsaison bei Jahn Regensburg konnte das Augsburger Eigengewächs in der laufenden Saison erstmals auch im Profikader der Fuggerstädter für Akzente sorgen. Mit erfrischenden und beherzten Auftritten erkämpft sich der Flügelspieler in einer exzellent funktionierenden Mannschaft immer mehr Einsatzminuten. Ausgerechnet, als er sich in der Startelf des FCA festzuspielen schien, setzt den 23-Jährigen im Spiel gegen Mainz 05 ein Syndesmosebandriss außer Gefecht. Die Hinrunde ist für Thommy gelaufen.

Neustart in Stuttgart

Grund genug für Thommy sich umzuorientieren. Von seinem Wechsel nach Stuttgart erhofft er sich vorallem eines: Mehr Spielpraxis. Gegenüber der ‚Augsburger Allgemeinen‘ erklärt der Tempodribbler: „Vielleicht sagt man als Außenstehender: Jetzt hat er gerade zwei Spiele von Beginn an gemacht und jetzt geht er. Aber wenn man es genauer betrachtet, stand ich zwischen September und November ganz wenig auf dem Platz.“

Seine Hoffnung auf höhere Einsatzchancen erfüllt sich beim VfB. Schneller als er dies womöglich selbst erhofft hatte, findet Thommy sich in der Startelf der Schwaben wieder. Der neue Cheftrainer Tayfun Korkut setzt von Minute eins auf den 23-Jährigen. Enttäuscht wird Korkut von seinem Schützling nicht. Vielmehr weiß Thommy in jedem der drei bisherigen Einsätze durch sein Engagement und Tempo zu glänzen. Auf dem Rasen bringt er einige Fähigkeiten mit, die seine Konkurrenz auf den Flügeln vermissen lässt.

Erfüllte Sehnsucht nach dem Vorbereiter

Während die unter Hannes Wolf auf den Außenbahnen häufig eingesetzten Anastasios Donis und Chadrac Akolo sich vor allem über den eigenen Abschluss definieren, zeigen beide erhebliche Schwachstellen in punkto Passspiel. Der in Köln aufblühende Simon Terodde verhungerte in der Hinrunde regelmäßig in der Sturmspitze. Eine Lücke, in die Erik Thommy beim VfB hineinstößt. Denn besonders präzise Flanken und exzellente Standards gehören zu dessen Repertoire. Letzteres eine Fähigkeit, die man am Wasen seit Alexandru Maxims Hochzeiten nicht mehr bestaunen durfte.

Entsprechend fliegen den Gegnern der Schwaben an den vergangenen Spieltagen immer wieder die Ecken und Freistöße um die Ohren. Selbst wenn mal niemand den Kopf an den Ball bekommt, entwickeln sich Thommys Standards zu einer Waffe, welche der kränkelnden VfB-Offensive im Kampf gegen den Abstieg neues Leben einhaucht.

Mit jeder Flanke dürfe wohl auch das Lächeln im Gesicht des viel gescholtenen Sportdirektors Michael Reschke größer werden. Schließlich könnte Erik Thommy sich zu einem echten Schnäppchen entwickeln. Dank des auslaufenden Vertrages und dem fehlenden Talentstatus gelang es Reschke ihn für nur ca. 500.000 Euro an den Neckar zu lotsen. Eine Investition, die sich wohl schon jetzt ausgezahlt hat.

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