Europa im Blick: Stuttgart erwartet Hoffenheim zum Derby
Lange sah es in Stuttgart nach einer schwierigen Saison aus. Als man Ende Januar auf dem 14.Tabellenplatz stand, wurde Hannes Wolf entlassen. Mit der Verpflichtung von Tayfun Korkut hat der VfB Stuttgart längst nicht nur die Abstiegssorgen bereinigt, sondern schnuppert auch noch an einem Europa-Pokal-Platz. Mit 45 Punkten stehen die Schwaben derzeit auf dem achten Tabellenplatz, jedoch mit nur einem Punkt Rückstand auf den Siebten aus Frankfurt. Somit hat der Aufsteiger an den letzten zwei Spieltagen noch die Chance auf den internationalen Wettbewerb.
An diesem Samstag erwarten die Stuttgarter die TSG 1899 Hoffenheim zum Derby. Die Gäste befinden sich ebenfalls in einer herausragenden Form. Seit neun Spielen sind die „Nagelsmänner“ ungeschlagen, weshalb sie bis auf den vierten Rang klettern konnten. Die derzeitige Tabellenplatzierung würde die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation bedeuten. Nur ein Punkt dahinter lauert jedoch Bayer 04 Leverkusen auf einen Ausrutscher der TSG, weshalb die Gäste unbedingt einen Dreier brauchen. Obwohl beide Mannschaften in einer guten Phase sind, geht Hoffenheim als leichter Favorit ins Derby.
Stuttgart möchte seine Anhänger belohnen
Es wäre wohl die Kirsche auf der Torte, wenn es der VfB noch in die Europa League schaffen sollte. Vor allem für Trainer Tayfun Korkut wäre es eine Genugtuung. Der 44-Jährige wurde hart kritisiert, als er das Traineramt der Schwaben übernahm. Nun hat er wohl auch den letzten Kritiker eines Besseren gelehrt. Im letzten Heimspiel geht es den Stuttgartern auch darum, den Fans etwas zurückzugeben. Mit einem Zuschauerschnitt von knapp 56.000 zählt die Mercedes-Benz-Arena zu den bestbesuchtesten Stadien der Bundesliga. Vor allem für Korkut sind die Anhänger ein wichtiger Faktor: „Wir haben ein Heimspiel. Mit unseren Fans im Rücken begegnen wir uns in diesem Spiel mit Hoffenheim auf Augenhöhe. Wir gehen sehr positiv ins Spiel.“
Das Hinspiel in Sinsheim verlor der VfB mit 1:0, weshalb man sich an diesem Samstag revanchieren möchte. In der Gesamtbilanz fielen im Schnitt drei Tore, wenn diese beiden Teams aufeinandertrafen. Dass auch heute so viele Tore fallen, ist nicht ganz so wahrscheinlich. Unter Tayfun Korkut agiert die Abwehr meist derart solide, sodass man im Schnitt nicht einmal ein Gegentor kriegt.
Im Vergleich zum Auswärtserfolg in Leverkusen wird es höchstwahrscheinlich keine Änderung geben. Eventuell könnte Erik Thommy eine Pause bekommen, wodurch Anastasios Donis mal wieder von Beginn an spielen dürfte. Auf jeden Fall ausfallen werden Andreas Beck (Kreuzbandanriss), Carlos Mané (Aufbautraining) und Matthias Zimmermann (Trainingsrückstand).
Nagelsmann: „Jeder muss bis in die letzte Haarspitze brennen“
Wie auch im letzten Jahr könnte Hoffenheim am Ende der Runde auf Platz Vier dastehende . Am vergangenen Wochenende spielte sich vor allem Andrej Kramaric in den Vordergrund. Der Kroate erzielte beim 3:1-Erfolg gegen Hannover alle drei Treffer. Bei der Pressekonferenz fand auch sein Trainer Julian Nagelsmann lobende Worte: „Andrej Kramaric definiert sich viel über Tore und ist wieder sehr erfolgreich. Seine Quote ist außergewöhnlich gut. Ich bin mir relativ sicher, dass er auch in den letzten beiden Spielen treffen wird.“ Obwohl Hoffenheim die zweitstärkste Offensive der Liga darstellt, wird es keine leichte Aufgabe ein Tor in Stuttgart zu erzielen. Nur 35 Tore kassierte der kommende Gegner, weshalb kein erneutes Torspektakel der TSG zu erwarten ist. An seiner Marschroute möchte Nagelsmann trotzdem nichts ändern: „Wir versuchen weiterhin, nach vorne zu jagen und mit derselben Einstellung in die Spiele zu gehen, wie in den vergangenen Wochen. Wir wollen keine Platzierung verteidigen – es muss uns immer um das Angreifen gehen.“
Aufgrund einer Gelbsperre von Pavel Kaderabek wird voraussichtlich Steven Zuber ins Team rücken. Zudem ausfallen werden Stefan Posch (Leisten-OP), Kerem Demirbay (Kapseleinriss Sprunggelenk), Dennis Geiger (Sehnenverletzung), Serge Gnabry (Muskelbündelriss).
Voraussichtliche Aufstellungen
VfB Stuttgart: Zieler – Baumgartl, Pavard, Badstuber, Insua – Ascacibar, Aogo – Gentner, Thommy – Ginczek, Gomez
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Akpoguma, Vogt, Nordtveit – Zuber, Grillitsch, N. Schulz – Rupp, Amiri – Uth, Kramaric
Fakten zum Spiel
- Anpfiff: Samstag, den 05.05.2018, um 15:30 Uhr
- Stadion: Mercedes-Benz-Arena, Stuttgart
- Schiedsrichter: Felix Zwayer (SR), Thorsten Schiffner (SR-A. 1), Marco Achmüller (SR-A. 2), Florian Heft (4.Offizieller), Wolfgang Stark (VA), Johann Pfeifer (VA-A)
- Bilanz gegeneinander: 7 – 5 – 5 bei 30:25 Toren
- Bilanz gegeneinander bei Heimspiel Stuttgart: 4 – 2 – 2 bei 20:13 Toren