Hoffenheim gegen Stuttgart: Wer stoppt den Abwärtstrend?
Die TSG Hoffenheim befindet sich in der Bundesliga derzeit auf einer regelrechten Achterbahnfahrt. Trotz zwischenzeitlich starken Leistungen, wie beim 4:0 gegen Leipzig, konnten die Kraichgauer aus den letzten neun Spielen nur zwei Siege einfahren. Am Mittwochabend soll gegen den auswärts noch sieglosen VfB Stuttgart ein weiterer hinzu kommen.
Hoffenheim: Mehr Schnee, weniger Punkte?
Es war ein rund um gebrauchter Sonntag für die TSG. Beim Auswärtsspiel in Hannover klappte für das Team von Julian Nagelsmann nur sehr wenig, unter beständigem Schneetreiben verlor man letztendlich verdient mit 0:2 beim Aufsteiger. Jene Emotionen, die die Kraichgauer auf dem Platz vermissen ließen, lieferte Nagelsmann dann nach dem Spiel. Auf die Platzverhältnisse angesprochen platzte dem 30-Jährigen am Tag nach der Pleite der Kragen: „Fußball ist ein Sport, der nicht auf Schnee stattfinden kann, ein Fußball rollt eben nicht auf Schnee.“ Zukünftig fordert der umworbene Coach eine klarere Regelung: „Entweder kriegt man es hin, den Platz freizuräumen, oder man lässt es bleiben und fährt wieder nach Hause.“ Ein Blick auf den Wetterbericht für Mittwochabend dürfte da kaum für Aufheiterung sorgen, denn pünktlich zum Aufeinandertreffen mit dem VfB Stuttgart ist über der Rhein-Neckar Arena Schneefall angekündigt.
Rein sportlich gesehen gilt es für die Hoffenheimer das vorhandene Potential endlich auch mal konstant auf den Rasen zu bringen. Zu schwankend sind die gezeigten Leistungen zuletzt. Eine Personalie, die dieses Phänomen im Kraichgau recht passend verkörpert, ist Andrej Kramaric. Nachdem der Kroate im vergangenen Jahr noch fast so traf, wie er wollte (15 Saisontore), funktionieren bei dem 26-Jährigen die Automatismen in dieser Spielzeit nur noch bedingt. Nur zu mageren zwei Toren hat es bei dem hoch veranlagten Stürmer bisher gereicht. „Wir zerbrechen uns auch den Kopf darüber, warum er nicht hundertprozentig in die Spur kommt“, erklärte Julian Nagelsmann unter der Woche „Wir haben schon den Anspruch an ihn und er selber auch, dass er wieder in die Spur kommt.“ Ob er die Chance dazu bereits am Mittwoch bekommt bleibt unklar. Ein Sieg muss gegen die auswärtsschwachen Stuttgarter aber her, so man denn den Abwärtstrend der letzten Wochen stoppen will.
“Zehn Donisse” müsst ihr sein
Auch auf Seiten der Schwaben ist man mit dem Verlauf der vergangenen Spieltage nicht zufrieden. Nur vier Punkte aus den letzten vier Spielen bedeuten vorallem eines: Das vor einigen Wochen noch dicke Polster auf die Abstiegsplätze schmilzt immer weiter. Vor dem Duell mit der TSG aus Hoffenheim beträgt der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz nur noch drei Punkte. „Das lässt uns nicht kalt“, gab VfB-Coach Hannes Wolf im Vorfeld der Partie zu, „aber wir wussten schon vor der Saison, dass uns das passieren kann. Wir waren und wir sind nicht naiv.“ Um allerdings vor der Winterpause keine weitere Unruhe aufkommen zu lassen soll Mittwochabend ein Sieg her. Der 36-Jährige zeigt sich dahingehend selbstbewusst: „Die Mannschaft wirkt frisch, hat das Leverkusen-Spiel gut verpackt. Wir rechnen uns etwas aus.“
Falls es im neunten Anlauf endlich was werden soll mit dem ersten schwäbischen Auswärtssieg, so müsste wohl vorallem die zuletzt stockende Offensive in Fahrt kommen. Mit nur 13 Treffern in 15 Spielen zählt der Stuttgarter Angriff zu einem der ungefährlichsten der Liga. Nur Bremen (11) und Köln (9) erzielten diese Saison weniger Tore. So sorgte am vergangenen Freitag bei der 0:2 Niederlage gegen Leverkusen offensiv nur Anastasios Donis regelmäßig für Impulse. Für Sportdirektor Michael Reschke steht fest: „Wenn wir zehn Donisse gehabt hätten, hätten wir einen Punkt machen können.“ Entsprechend dürfte der 21-Jährige auch gegen die Nagelsmann-Elf eine wichtige Rolle spielen. Alleine wird der Dribbelkünstler aber wohl auch gegen die Kraichgauer den Sieg nicht einfahren können. Vielmehr muss Hannes Wolf auf den Positionen um den griechischen Nationalspieler herum Lösungen finden. Gerade ein Wechsel der Grundformation weg von der bisher gespielten Fünfer-Kette könnte eine Option sein.
Voraussichtliche Aufstellungen
VfB Stuttgart: Zieler – Baumgartl, Badstuber, Kaminski– Insua, Pavard– Ascacibar, Gentner – Özcan, Akolo – Donis
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Akpoguma, Vogt, B. Hübner – Kaderabek, N. Schulz – Grillitsch – Demirbay, Amiri – Uth, Gnabry
Fakten zum Spiel
- Anpfiff: Mittwoch, den 12.12.2017, um 18:30 Uhr
- Stadion: Wirsol Rhein-Neckar-Arena, Sinsheim
- Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus (SR), Christof Günsch (SR-A. 1), Thomas Stein (SR-A. 2), Robert Kempter (4. Offizieller), Sascha Stegemann (VA)
- Bilanz gegeneinander gesamt: 4 – 5 – 8 bei 27:34 Toren
- Bilanz gegeneinander bei Heimspiel Hoffenheim: 2 – 3 – 4 bei 14:14 Toren