Nach den zurückliegenden Chaoswochen wird in Stuttgart am Sonntag auch mal wieder Fußball gespielt. Für den neuen Chefcoach Tayfun Korkut ist das Heimdebüt direkt von großer Bedeutung. Denn mit einem Heimsieg könnten die Schwaben im Umfeld für Ruhe sorgen und im Tabellenkeller ein kleines Polster generieren. Mit der Borussia aus Mönchengladbach empfängt der VfB allerdings einen Gegner gegen den man sich zuletzt häufig schwer tat.
Eisig waren in den vergangenen Wochen nicht nur die Temperaturen am Neckar. Auch an der Mercedesstraße trifft man derzeit auf ernste Minen. Im Umfeld des VfB traf man mit der Entscheidung, die Mission Klassenerhalt in die Hände Tayfun Korkuts zu legen hauptsächlich auf Unverständnis. Mit dem 1:1 in Wolfsburg gelang für den gebürtigen Stuttgarter ein akzeptabler Start. Für Jubelstürme sorgte das Unentschieden beim Abstiegskonkurrenten aber kaum. Umso wichtiger wird da Korkuts Heimpremiere am Sonntag gegen Mönchengladbach. Ein Sieg wäre speziell angesichts der am Samstag kollektiv patzenden Konkurrenz überlebenswichtig.
Um für diese Big Points im Abstiegskampf zu sorgen setzt der VfB-Coach vor allem auf eines: Kontinuität. „Unter meiner Regie wird es keine Wechsel von Woche zu Woche geben“, stellte Korkut unter der Woche klar. Er halte es für enorm wichtig, „dass wir so schnell wie möglich unsere Aufgaben und Pflichten in dieser Grundordnung kennenlernen, und nicht vom Gegner abhängig sind.“ Mit vielen Veränderungen darf man bei den Schwaben im Vergleich zur Vorwoche also nicht rechnen. Dort rutschte mit den Routiniers Andreas Beck und Dennis Aogo vermehrt Erfahrung in die erste Elf.
Fragezeichen stehen dagegen noch hinter Holger Badstuber. Seit dieser Woche wieder im Mannschaftstraining, ist der ehemalige Nationalspieler direkt eine Option für die Startelf. Was bei Ex-Trainer Hannes Wolf wohl noch für einem sofortigen Einsatz in der Abwehr gereicht hätte, könnte bei Tayfun Korkut problematisch werden. Der will nämlich „die besten Spieler auf ihren besten Positionen auf dem Platz haben.“ Wo also früher noch Pavard, um Platz für Badstuber zu machen, auf die Seite rückte könnte dem Routinier diesmal der Startelfeinsatz verwehrt bleiben. „Es gibt Positionen, auf denen man nicht so viel ausprobieren sollte. Vor allem nicht in unserer Phase. Wir brauchen in den nächsten Wochen Stabilität.“ Womöglich vorerst ohne den ‚On again – Off again‘ Abwehrchef.
Zwar hat man in Gladbach nicht mit den Abstiegssorgen der Stuttgarter zu kämpfen, zufrieden können sich die Anhänger der Borussia zuletzt trotzdem nicht zeigen. Ganz im Gegenteil: In der Rückrunde kommen die Rheinhessen noch nicht in Fahrt. Aus den letzten neun Bundesligaspielen konnte man lediglich zwei für sich entscheiden. Beinahe schon traditionell tut sich die Fohlenelf vor fremdem Publikum schwer. Entsprechend bekamen die Auswärtsfahrer unter den Gladbach Fans zuletzt vier Niederlagen am Stück zu sehen. Nur ein einziges Tor konnte man in diesem Zeitraum erzielen.
Grund genug also, um am Sonntag in Stuttgart endlich mal wieder für gute Laune zu sorgen. Einen Dreier haben die Gladbacher auch tabellarisch bitter nötig. Vor der Partie gegen den VfB steht man nur noch auf Platz 10 und hinkt damit klar hinter den eigenen Erwartungen zurück. Da kommt der Trip in die Schwabenmetropole womöglich genau zum richtigen Zeitpunkt. Schließlich verlor man gegen die Stuttgarter seit sieben Partien nicht mehr, gewann auch auswärts die letzten drei Aufeinandertreffen. Auf die leichte Schulter nimmt Chefcoach Dieter Hecking die Schwaben aber ohnehin nicht: „Das ist eine Mannschaft, die gerade zu Hause sehr stark ist und am Sonntag alles versuchen wird, uns das Leben schwer zu machen.“
Da helfen auch die immer größer werdenden Personalsorgen nicht weiter. Die Gladbacher Verletztenliste umfasst mittlerweile neun Akteure. Zu allem Überfluss könnten sich auch noch Stammkeeper Yann Sommer (kleiner Muskelfaserriss) und Spielmacher Raffael (Wadenverhärtung) dazugesellen. Der Einsatz der beiden Schlüsselspielern ist fraglich. „Bei Raffael werden wir kurzfristig entscheiden, ob er spielen kann“, erklärte Hecking, „er will unbedingt wieder ins Team zurückkehren, aber wir müssen noch die weiteren Trainingseinheiten abwarten.“ Als Ausrede dürfte ein eventueller Ausfall sowieso nicht gelten. Aus Sicht der Borussia, muss am Sonntag dringend gepunktet werden.
VfB Stuttgart: Zieler – Insua, Baumgartl, Pavard, Beck – Ascacibar, Gentner – Akolo, Er. Thommy – Ginczek – Gomez
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Jantschke, Ginter, Vestergaard, Elvedi – Kramer, Zakaria – Herrmann, Grifo – Stindl, T. Hazard
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