Man kennt sich mittlerweile gut in Stuttgart und Hannover. Nach dem Abstieg und anschließendem Aufstieg im Gleichschritt verfolgen die beiden Traditionsvereine auch zurück in der Bundesliga wieder das selbe Ziel: Den Klassenerhalt. Die Tendenz ist bei beiden Klubs gut, im direkten Duell am Samstag soll aber endlich auch der Deckel drauf.
Am Neckar ist die Ausgangslage vor dem Hannover Spiel eine mittlerweile Altbekannte. Ein Sieg und die 40 Punkte sind geknackt – oder kurz: Der VfB würde auch im nächsten Jahr in Liga 1 zu Gange sein. Solange die Gewissheit aber nicht geschaffen ist, müssen die Schwaben sich immer noch mit den Wörtern „theoretisch“ und „wenn“ behelfen. Nach der Partie am späten Samstagnachmittag soll damit Schluss sein: „Wir haben jetzt die Chance, alles klarzumachen“, weiß auch Trainer Tayfun Korkut, fordert aber gleichzeitig „von Anfang an aufmerksam sein. Hannover ist ein unbequemer Gegner, der in der Lage ist, zu überraschen.“
Überraschen konnten die Stuttgarter selbst in den letzten Wochen kaum. Nach einem blassen 1:1 gegen den Tabellenletzten aus Hamburg und einem klaren 0:3 in Dortmund in der vergangenen Woche, lässt der VfB derzeit den letzten Willen und Spielwitz vermissen. „Nur lange Bälle zu spielen, ist nicht das, was Sinn macht, und was unsere Entwicklung sein sollte. Irgendwann müssen wir mehr spielen“, kritisierte auch Routinier Holger Badstuber zuletzt. Vor heimischem Publikum soll endlich auch die Korkut’sche Effizienz wieder zum Vorschein kommen.
Personell müssen die Schwaben aber erneut umstellen. Während Timo Baumgartl nach überstandener Gehirnerschütterung wieder in die Startelf rücken kann, muss Dauerbrenner Santiago Ascacibar aufgrund der zehnten gelben Karte pausieren. Für den Argentinier könnten Orel Mangala, Christian Gentner oder Holger Badstuber auf der Sechs aushelfen.
Während dem VfB Stuttgart ein Sieg am Samstag schon zum rechnerischen Klassenerhalt reichen kann, ist Hannovers Weg dorthin noch drei Punkte länger. So viele Zähler trennen die Aufsteiger in der Tabelle. Umso wichtiger also in der Mercedes-Benz Arena für klare Verhältnisse zu sorgen. Dabei reist 96, mit einem 2:1 Heimsieg gegen Werder Bremen im Rücken, an den Wasen. Dort treffen die Niedersachsen mit Tayfun Korkut auf einen alten Bekannten. Von Januar 2014 bis April 2015 war er Cheftrainer in Hannover.
Ein „großes Kompliment“ gabs dazu unter der Woche auch von André Breitenreiter. Darauf beschränken sich die Nettigkeiten zwischen den Kollegen sich im Vorfeld aber: „Der VfB hat letzte Woche verloren – das kann gern so weitergehen.“ So weitergehen darf für die Hannoveraner auch die laufende Serie gegen den VfB. Seit vier Partien ist man gegen die Schwaben ungeschlagen, gewann davon drei.
Die Verletztenliste bleibt allerdings weiterhin lang und wird unter Umständen noch länger. Zu den ohnehin schon verletzten Waldemar Anton (Oberschenkelverletzung), Felipe (Muskelfaserriss) und Florian Hübner (Kapselverletzung im Sprunggelenk) gesellt sich am Wochenende wohl auch Neuzugang Josip Elez, der an Adduktorenproblemen leidet. In die Abwehr könnte entsprechend Marvin Bakalorz rücken. Immerhin: Der zuletzt angeschlagene Pirmin Schwagler steht zur Verfügung.
VfB Stuttgart: Zieler – Beck, Pavard, Baumgartl, Insua – Aogo – Badstuber – Gentner, Er. Thommy – Ginczek, Gomez
Hannover 96: Tschauner – Sorg, S. Sané, Elez, Albornoz – Schwegler, Bakalorz – Bebou, Klaus – Harnik, Füllkrug
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