Nach einer furiosen Rückrunde unter Tayfun Korkut in der letzten Saison erwarteten den VfB Stuttgart zur neuen Spielzeit viele in einer höheren Tabellenregion. Nach zwei Niederlagen und einem peinlichen Aus im Pokal gegen Hansa Rostock ist der Fehlstart jetzt jedoch perfekt. In den bisherigen Spielen sammelten die zahlreichen Neuzugänge aber bereits ordentlich Spielminuten. Mit Pablo Maffeo, Nicolas Gonzales, Borna Sosa, Gonzalo Castro, Daniel Didavi, Marc-Oliver Kempf und David Kopacz holte man eine gute Mischung aus erfahrenen und talentierten Spielern. Doch weshalb läuft es trotz der namhaften Verpflichtungen noch nicht wirklich rund für die Schwaben?
Nachdem die Viererkette in der letztjährigen Rückrunde sehr stabil stand, hatte Trainer Korkut nicht wirklich viel zu verändern. Einzig den Stammplatz des rechten Außenverteidigers hat nun Pablo Maffeo inne. Der 21-Jährige zeigte bisher konstante Leistungen und wird Andreas Beck wohl auch in naher Zukunft nicht an sich heranlassen. Dazu kommt, dass Beck nach einer langen Knieverletzung noch nicht ganz fit ist. Auch wenn Maffeo zurzeit als unangefochtener Rechtsverteidiger zum Stammpersonal gehört, erhofft man sich noch mehr im Spanier. Gerade defensiv hatte er teilweise noch Schwierigkeiten.
Auf der anderen Seite durfte Borna Sosa erst sechs Minuten in der Bundesliga auflaufen. Der Linksverteidiger, der aus Zagreb kam, kostete die Stuttgarter rund sechs Millionen Euro. In den Freundschaftsspielen zeigte der technisch starke Kroate ansprechende Leistungen. Dem Anschein nach kommt er aber noch nicht an Routinier Pablo Insua vorbei. Da der Argentinier bislang nicht wirklich überzeugte, könnte Sosa demnächst eine Chance von Beginn an bekommen.
Noch komplett ohne Einsatzzeit ist hingegem Marc-Oliver Kempf. Der ablösefreie Transfer vom SC Freiburg hatte bislang nicht die Chance, sein Können unter Beweis zu stellen. Mit Benjamin Pavard, Holger Badstuber und Timo Baumgartl stehen drei namhafte Abwehrspieler für die Zentrale vor dem Neuzugang. Ob Kempf zukünftig zu mehr Spielzeit kommen wird, scheint unwahrscheinlich solange seine Konkurrenten fit sind.
Die Verpflichtungen von Didavi und Castro sorgten für großes Aufsehen. Mit den beiden Spielern sicherte man sich gestandene Bundesliga-Spieler, die ihr Können schon über Jahre hinweg unter Beweis stellen konnten. Wirklich überzeugend verliefen die bisherigen Auftritte der beiden aber noch nicht. Castro, der im zentralen Mittelfeld das Geschehen lenken soll, konnte noch keine Akzente setzen. Genauso wenig zum Erfolg beisteuern konnte Didavi. Nach einem schlechten Spiel im Pokal kam der Rückkehrer in der Bundesliga bislang nur von der Bank. Dem 28-Jährigen könnte das 4-4-2-System von Korkut zum Verhängnis werden. Als offensiver Mittelfeldspieler fand er seine Rolle in dem System noch nicht. Aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs könnte sich Didavi dennoch bald in der Startelf wiederfinden. Besonders an Offensiv-Ideen fehlte es den Stuttgartern bisher, weshalb sie den kreativen Mittelfeldspieler demnächst gebrauchen könnten.
Infolge des Abgangs von Daniel Ginczek musste ein weiterer Stürmer geholt werden. Wie üblich für Michael Reschke fand man einen passenden Spieler in Südamerika. Nicolas Gonzales kostete die Schwaben knapp achteinhalb Millionen Euro. In dem 20-Jährigen erhofft man sich besonders für die Zukunft einen wichtigen Spieler. 130 Minuten sammelte der Angreifer in den bisherigen Pflichtspielen bereits. Obwohl seine Aktionen nicht immer glücklich schienen, deutete er seine Fähigkeiten bereits an. Vor allem sein Kampfgeist sorgte bei den zahlreichen Anhängern für Aufsehen. Im Zweikampf mit Anastasios Donis streitet sich der Argentinier um den zweiten Platz im Sturm neben Mario Gomez. Wegen der Verletzungsanfälligkeit seines Mitstreiters und seinem Potenzial wird er in dieser Spielzeit sicherlich noch oft genug zum Einsatz kommen und sich langsam in der Bundesliga etablieren.
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