Torhüter Fabian Bredlow hielt mit starken Paraden den 2:1-Sieg des VfB Stuttgart gegen Borussia Mönchengladbach fest. Der VfB hat sich unter dem neuen Trainer Sebastian Hoeneß stabilisiert und mit einem Sprung auf Tabellenplatz 15 die Chance auf den direkten Klassenerhalt erarbeitet. Dementsprechend optimistisch zeigte sich die neue Nummer eins in einem Interview mit dem „kicker“: „Ein Abstieg wird nicht passieren.“
Nach langen Monaten als Nummer zwei hinter Florian Müller hat sich der 28-Jährige seit dem 20. Spieltag zwischen den Pfosten etabliert. Gegen Borussia Mönchengladbach konnte Bredlow erneut brillieren und war mit Glanztaten maßgeblich am Sieg der Stuttgarter beteiligt. Generell ist der VfB im umkämpften Tabellenkeller mit Hoeneß auf einem guten Weg.
Unter dem vierten Trainer in der laufenden Saison sei der Klub auf einem guten Weg. Hoeneß‘ Erfolgsrezept? „Was niemand weiß: Er ist Miraculix und hat den Zaubertrank“, scherzt Bredlow. In der Mannschaft sei „der eine oder andere, der vielleicht vorher den Kopf in den Sand gesteckt hat, weil er meinte, sowieso nicht zu spielen, voll da. Alle sind bereit, sich den Allerwertesten aufzureißen, um zu spielen“, erklärte der Schlussmann.
Das war zunächst auch unter Ex-Trainer Bruno Labbadia der Fall, ging jedoch mit der Zeit durch schlechte Ergebnisse verloren. „Wir hatten eine Phase, in der wir nicht schlechter waren und dennoch nicht gewonnen haben. Irgendwann gerät man in einen Strudel, aus dem man nicht mehr rauskommt. Man hinterfragt alles, der Kopf spielt eine immer größere Rolle“, so Bredlow.
Wie es zu dieser Entwicklung und vier Trainern innerhalb eines Jahres kam, ist für den 28-Jährigen schwer zu erklären. Der frühere Sportdirektor Sven Mislintat hatte die Spieler trotz schwacher Leistungen stets in Schutz genommen. Die neue Stuttgarter Nummer eins will nicht ausschließen, dass sich die Mannschaft zu sehr hinter den schützenden Händen des 50-Jährigen versteckt haben könnte.
„Wir hatten eine gewisse Ruhe, weil er versucht hat, vieles von uns wegzuhalten. Das ehrt ihn. Aber vielleicht kam dadurch bei dem einen oder anderen auch der Gedanke auf: Das ist alles nicht so schlecht, was ich mache. Vielleicht wäre es anders gelaufen, wenn die Kritik direkt auf uns eingeprasselt wäre.“
Nach einem geglückten Start in die englische Woche für den VfB liegt der Fokus auf dem DFB-Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt. Die Schwaben träumen vom Einzug ins Pokalfinale – dem ersten seit der Saison 2012/13 (damals 2:3 im Endspiel gegen den FC Bayern München). „Die Chancen im Pokal liegen immer bei 50 zu 50. Diesmal wegen des Heimvorteils vielleicht sogar bei 51 zu 49 für uns“, schätzt Torwart Bredlow ein.
Für ihn als gebürtiger Berliner ist das Ziel Pokalfinale in der Hauptstadt doppelt süß. „Für jeden wäre das etwas Außergewöhnliches, für mich aber wäre es tatsächlich etwas noch Außergewöhnlicheres. Von klein auf fasziniert mich dieses Finale, das ich lange nicht besuchen konnte, weil ich nie Karten bekam.“
Einen Vorgeschmack auf das Einlaufen in das Olympiastadion bekommt der Torhüter einmal mehr am Samstag, wenn der VfB Stuttgart auf Hertha BSC trifft. Dort steht allerdings der Kampf um den Klassenerhalt im Vordergrund – zudem muss der Finaleinzug zunächst eingefahren werden.
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