Nach elf Jahren Abstinenz wird Bochum zur neuen Saison wieder erstklassig auflaufen. Mit dem gefeierten Aufstieg des VfL haben nicht viele gerechnet. Nachdem die Mannschaft von Trainer Thomas Reis in den vorherigen Spielzeiten kaum eine Rolle im Aufstiegsrennen gespielt hatte, war der Titel der zweiten Bundesliga eine große Sensation. Mittlerweile sind die Feierlichkeiten etwas her, weshalb der komplette Fokus nun der höchsten deutschen Spielklasse gilt. Im Vergleich zu den anderen Bundesligisten sind die wirtschaftlichen Möglichkeiten durchaus begrenzt.
Mit knapp 26,9 Jahren besitzt der VfL den durchschnittlich ältesten und erfahrensten Kader der Bundesliga. Diese Statistik täuscht jedoch, wenn man die Anzahl der Spiele in der ersten Bundesliga vergleicht. Der gesamte Kader von Bochum bringt es dabei auf 447 Partien. Damit ist lediglich Greuther Fürth noch weniger erfahren (338 Spiele). Diese Zahlen deuten bereits darauf hin, dass der VfL-Kader durchaus Erfahrung mitbringt, jedoch hauptsächlich in den unteren Ligen. Im aktuellen Kader stehen mit Robert Tesche (125 Spiele), Simon Zoller (76), Michael Esser (63) und Eduard Löwen (52) zumindest ein paar Spieler, die in der ersten Liga bereits mehr als 50 Spiele absolviert haben.
Im Vergleich zur erfolgreichen Aufstiegssaison ist die Zusammensetzung der Mannschaft größtenteils gleich geblieben. Mit Robert Zulj und Thomas Eisfeld verließen jedoch zwei zentrale Spieler den Verein. Besonders der Abgang von Zulj ist ein schmerzhafter Verlust. Der Österreicher war in der letzten Saison an insgesamt 30 Treffern (15 Tore und 15 Vorlagen) beteiligt.
Zur neuen Spielzeit konnte der Kader punktuell verstärkt werden. Vor allem die Neuzugänge Takuma Asano, Eduard Löwen und Christopher Antwi-Adjei sind von der Qualität her eine Bereicherung für Bochum. Während Asano und Antwi-Adjei sich bereits in den Testspielen beweisen konnten, wird Löwen erst später zum Team stoßen. Der 24-Jährige war bis zuletzt für das DFB-Team bei der Olympia im Einsatz. Auch wenn die Neuzugänge dem Team sicherlich weiterhelfen werden, bleibt abzuwarten, ob dies auch für die Klasse der ersten Bundesliga reicht.
Aus den bisherigen Testbegegnungen lassen sich noch nicht wirklich Dinge ableiten. Im Test gegen Borussia Dortmund gewann man mit 3:1, kürzlich verlor man jedoch gegen Vitesse Arnheim mit 1:2. Vor dem ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal gegen Wuppertal wird der VfL an diesem Samstag noch einen Test gegen den FC Utrecht absolvieren. Womöglich wird man in diesem Freundschaftsspiel bereits eine voraussichtliche Elf für die anstehende Bundesliga-Saison sehen.
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