Nach dem historisch schlechten Saisonstart und der Entlassung von Peter Zeidler hat der VfL Bochum einen neuen Cheftrainer. Dieter Hecking soll das Ruder des Tabellenletzten mit seiner Erfahrung aus über 400 Bundesliga-Spielen herumreißen.
Nach ersten Gerüchten über Gespräche am vergangenen Wochenende galt Hecking als Topfavorit für den vakanten Posten. Wie erwartet wurde der 60-Jährige am Montag als neuer VfL-Trainer bestätigt. Hecking unterschrieb einen Vertrag bis Saisonende, der sich mit Klassenerhalt jedoch nicht automatisch verlängern wird. Am Dienstag wird der Zeidler-Nachfolger um 13:30 Uhr im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt. Mit seiner Erfahrung passt die Bundesliga-Legende perfekt in das gesuchte Profil der Bochumer. Der VfL hielt Ausschau nach einem krisenerprobten Trainer, der nach innen und außen gut kommunizieren kann.
Hecking kann auf 418 Bundesligaspiele an der Seitenlinie zurückblicken. Mit Alemannia Aachen schaffte er einst den Aufstieg ins deutsche Oberhaus. Mit dem 1. FC Nürnberg und Borussia Mönchengladbach hielt er mit zwei weiteren Traditionsklubs die Klasse. Seine größten Erfolge feierte er in der Saison 2014/15 mit dem VfL Wolfsburg, den er zur Vizemeisterschaft und zum DFB-Pokalsieg führte.
Allerdings erwartet ihn in Bochum eine schwierige Aufgabe. Der VfL startete mit nur einem Punkt aus neun Spielen historisch schlecht in die Saison. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt bereits sieben Zähler. In der Bundesliga-Geschichte hatte keine Mannschaft nach neun Spieltagen weniger Punkte auf dem Konto. Auch hatte kein Bundesligist zu diesem Zeitpunkt eine schlechtere Tordifferenz (-20; 9:29 Tore). In den letzten beiden Spielen gab es gegen den FC Bayern München (0:5) und Eintracht Frankfurt (2:7) herbe Klatschen.
Zuletzt war Hecking von 2020 bis Mai 2024 Sportvorstand beim 1. FC Nürnberg. Seit seiner Entlassung im Mai war der langjährige Bundesliga-Coach vereinslos. Beim VfL Bochum ist er der vierte Cheftrainer seit dem Aufstieg im Sommer 2021. Nach der Zeidlers Entlassung übernahmen interimsweise dessen Assistenten Markus Feldhoff und Murat Ural die Ruhrpotter. Wie es mit dem Duo weitergeht, ist noch nicht gänzlich geklärt.
In einer Mitteilung des Vereins hieß es, dass Feldhoff „im Sinne eines Neuanfangs andere, noch zu definierende Aufgaben im Verein übernehmen“ werden. Man wisse „enorm zu schätzen, dass sich Feldhoff in einer äußerst schwierigen Situation bereit erklärt hat, Verantwortung zu übernehmen.“ Ob Ural Hecking unterstützen wird, ließ der Klub vorerst offen.
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