VfL Bochum 1848

Robin Dutt: „Eigene Entwicklung und eigene Idee müssen im Vordergrund stehen“

Werbung

Im Trainingslager des VfL Bochum nahm sich Trainer Robin Dutt Zeit für ein Interview mit dem Onlineportalen „Spox“ und „Goal“. Dabei holt der Übungsleiter des Zweitligisten vor allem gegen die gehäuften Trainerentlassungen und Konzeptlosigkeit vieler Klubs aus.

Dutt ist eine Ausnahme

Mit einer 1:3-Niederlage startete der VfL Bochum in die neue Zweitliga-Saison. Am ersten Spieltag mussten man sich dem SSV Jahn Regensburg geschlagen geben. Dass Dutt in der Saison 19/20 weiterhin als VfL-Trainer tätig ist, war nicht garantiert. Vor allem, weil in der vergangenen Spielzeit die Führungsetagen der Klubs Nerven zeigten. Sage und schreibe 20 Trainer mussten während der laufenden Saison ihren Hut nehmen.

Für Robin Dutt ist das ein verheerendes Zeichen. „So lässt die Qualität im Fußball nach“, erklärt der Trainer. Aus seiner Sicht werden Trainer als Spielball missbraucht, statt die Möglichkeit zu bekommen, ein Team zu entwickeln und sie „technisch-taktisch kontinuierlich weiterzubringen“. Auf diese Chance hofft der 64-Jährige bei dem West-Klub. Erst seit Februar 2018 ist er im Amt.

Besonders alarmierend bezeichnet Dutt zudem das blinde Folgen von Trends. Dabei bezieht er sich auf das Beispiel Frankreich. Die Franzosen wurden 2018 mit einem niedrigen Ballbesitz-Anteil Fußball-Weltmeister. Die Konsequenz daraus, mit weniger Ballbesitz zu agieren, erschließt sich für Dutt nicht. „Ballbesitzfußball kann nie out sein, denn es geht im Fußball immer um den Ball. Ich kann diskutieren, wie schnell der Ballbesitz sein muss, gerade wenn der Gegner ungeordnet ist oder wie schnell ich nach der Balleroberung umschalten soll.“ An diesem Punkt fehlt das Konzept und der klare Plan.

„Nach und nach flog mir so aber das ganze Ding um die Ohren“

Der VfL will in dieser Saison selber mit schnellem Umschaltspiel die Unsortiertheit des Gegners ausnutzen. Beim Auftakt in Regensburg fehlte allerdings die Abstimmung in den Aktionen der Spieler. Für „seinen“ VfL hat der Trainer auch so einen ganz klaren Plan, um nicht im Haifischbecken unterzugehen. Wichtig für Klubs solcher Größe sei es, das Potenzial des Vereins  zu nutzen. „Die eigene Jugend, die eigene Entwicklung und die eigene Idee müssen im Vordergrund stehen“, sagt Dutt. Als passend sieht er das Beispiel Freiburg. Nur andere Klubs „wollen das Freiburger Ergebnis. Sie wollen aber nicht den Weg gehen.“

Kritik übt der 54-Jährige auch an Bundesligist RB Leipzig. „In diesem System gibt es eine Spielidee, die für die Profis gut, aber aus meiner Sicht gefährlich für die Ausbildung ist.“ Damit beschreibt Dutt den Fakt, dass aus der eigenen Jugendarbeit des Ost-Klubs noch kein Spieler zum Profi wurde. Viel mehr setze der Klub auf sein hervorragendes Scouting. Aber Dutt spricht auch selbstkritisch über seine Zeit in der Bundesliga. Sein Engagement in Leverkusen sieht er als teilweise Eigenverschulden an. „Nach und nach flog mir so aber das ganze Ding um die Ohren“, beschreibt er den Umgang mit den Stars, der ihm schwerfiel.

Werbung

Ältere Artikel

Kimmich-Poker: Vertragsverlängerung und Kapitänsbinde?

Joshua Kimmich vom FC Bayern kann theoretisch ab dem 1. Januar 2025 bei einem neuen…

26. November 2024

Pep-Krise: So schlecht ist Manchester City!

0:4, in Worten Null zu Vier, gegen die Tottenham Hotspur – Manchester City war der…

26. November 2024

1989: Bayern beim ,,Club“ 0:4 – Entließ Hoeneß den Zeugwart?

Der 25. November 1989 – Deutschland ist noch berauscht von der „Wende“, vom Fall der…

26. November 2024

Dieser EM-Star ist der bessere Füllkrug…

Paukenschlag im Monday Night Game in der englischen Premier League: West Ham United gewann mit…

26. November 2024

Wechsel im Sommer: Hoffenheim schnappt sich Köln-Juwel Lemperle

Tim Lemperle vom 1. FC Köln steht vor dem nächsten Karriereschritt. Laut "Fussballtransfers" wird der…

25. November 2024

Hoffenheim mit Ilzer: Alles außer langweilig!

Na Servus, Christian Ilzer! Der österreichische Trainer feierte bei 1899 Hoffenheim gegen RB Leipzig (4:3)…

25. November 2024

Wir verwenden Cookies, um Ihnen das beste Nutzererlebnis bieten zu können. Wenn Sie fortfahren, diese Seite zu verwenden, nehmen wir an, dass Sie damit einverstanden sind.