VfL Bochum: Kam die Verlängerung mit Thomas Letsch zu früh?
Thomas Letsch hat gestern seinen Vertrag beim Vfl Bochum bis 2026 verlängert. Gerade bei Letsch sorgte das für Freude: „Hier ist genau der richtige Platz für mich – in der Stadt Bochum, beim VfL und seinen wunderbaren Menschen“. So lässt sich der Trainer auf der Club-Website zitieren. Auch die Fans freuen sich großteils über die Verlängerung, aber kam diese zu früh?
Bochum gewinnt erst im zehnten Anlauf
Erst am zehnten Spieltag konnte der VfL seinen ersten Saisonsieg bei Mitabstiegskandidaten Darmstadt 98 einfahren. Davor war zwar auch schon der ein oder andere gute Auftritt dabei, doch gerade offensiv läuft es in Bochum diese Saison noch überhaupt nicht.
Der VfL hat mit gerade einmal elf geschossenen Toren die zweitschlechteste Offensivabteilung der Liga. Nur der 1. FC Köln hat weniger getroffen. Die Chancen werden oftmals zu leicht vergeben oder es fehlt die Idee im Spiel nach vorne bei Letsch’s Team. Da muss sich der Coach auch an die eigene Nase fassen, denn er variiert im Sturm wenig. Es läuft oftmals auf Takuma Asano und Philipp Hofmann hinaus.
Gerade Hofmanns Statistiken sind für einen Stürmer erschrecken. Er kommt in elf Spielen auf mickrige zwei Vorlagen und null Tore. Auch sein japanischer Partner Asano legt mit vier Toren und einer Vorlage in zwölf Spielen keine Statistiken auf, die zum Staunen einladen.
Was spricht trotzdem für Letsch?
Thomas Letsch hat es geschafft, mit dem VfL im letzten Jahr die Klasse zu halten. Außerdem hat er es durch seine Systemumstellung von Dreier- auf Viererkette geschafft, den VfL defensiv zu stabilisieren und einigen Spielern neues Leben einzuhauchen. Einer, dem dieser Wechsel beispielsweise sehr gutgetan hat, ist Patrick Osterhage.
Auch in puncto Gegentore hat man sich im Vergleich zur Vorsaison gesteigert. Hatte man im letzten Jahr am 12. Spieltag bereits 32 Gegentreffer hinnehmen müssen, stehen in dieser Saison erst 25 Gegentore dar. Auch die Tabellenplatzierung ist eine ganz andere, letzte Saison war man mit sieben Punkten vorletzter. Dieses Jahr steht der VfL mit zehn Punkten auf Tabellenplatz 14.
Man sieht, dass Letsch einen Einfluss auf das Team gehabt hat. Sollte er offensiv aber weiter an seiner Idee festhalten, dürfte es wieder sehr eng für den VfL werden. Die Verlängerung gilt zwar auch für einen Abstieg, ob man dann aber an Letsch festhalten sollte, steht in den Sternen.
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