Der Vertrag von Thomas Reis läuft 2023 aus. Doch obwohl der 48-Jährige sich eigentlich sehr wohl beim VfL Bochum fühlt, könnte eine Vertragsverlängerung kein Selbstläufer werden. Der ehemalige Fußballprofi konnte sich im Interview mit den „Ruhr Nachrichten“ jedenfalls noch zu keinem klaren Bekenntnis durchringen.
Im September 2019 übernahm Reis die Mannschaft des damaligen Zweitligisten aus Bochum von Vorgänger Robin Dutt. Das Team war in die Saison 2019/2020 mit einem Fehlstart gestartet. Kein einziger Sieg ist dem VfL in den ersten fünf Spielen gelungen, dafür haben sie gleich drei Mal verloren und zwei Mal Unentschieden gespielt. Die Konsequenz daraus: Dutt musste gehen, Reis übernahm. Der gebürtige Wertheimer kam damals von der U19 des VfL Wolfsburg an die Castroper Straße. Der VfL ist seine erste Station als Profitrainer.
Reis übernahm die Bochumer auf Platz 17 der Zweitliga-Tabelle und führte sie in seinem ersten Jahr zum sicheren Klassenerhalt. Doch danach begann erst die eigentliche Erfolgsgeschichte. In der darauffolgenden Spielzeit stieg der Ruhrgebietsklub unter der Führung des ehemaligen Bochumer Spielers nach elf Jahren Zweite Liga souverän in die Bundesliga auf und wurde sogar Zweitliga-Meister. Das krönte die bisherige Zusammenarbeit zwischen dem Coach und dem Verein.
Und auch in der Bundesliga konnte sich Reis gemeinsam mit den Spielern beweisen. Drei Spieltage vor Schluss kann der Aufsteiger nicht mehr direkt absteigen. Der Relegationsplatz ist rechnerisch zwar noch möglich, aber dafür müsste der VfB Stuttgart alle Spiele gewinnen und der VfL Bochum alle verlieren. Nach dem verpassten Matchball am vergangenen Spieltag gegen Augsburg, könnten die Bochumer sogar mit einer Niederlage im B1-Derby in Dortmund den Klassenerhalt perfekt machen, wenn Stuttgart auch verlieren sollte.
Reis und Bochum, das scheint sehr gut zu passen. Der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler macht auch keinen Hehl daraus, dass er sich beim VfL sehr wohlfühlt. Trotzdem will sich der Ex-Linksverteidiger noch nicht auf eine Verlängerung seines 2023 auslaufenden Arbeitspapieres festlegen. „Das liegt ja nicht nur an meiner Person“, betont der Cheftrainer im Interview mit den „Ruhr Nachrichten“. „Ich bin VfLer durch und durch. Und wer mich kennt, weiß, dass ich kein Wandervogel bin. Trotzdem habe ich auch eine gewisse Erwartungshaltung“, fährt der ehemalige Verteidiger fort.
Momentan möchte sich Reis vor allem auf die anstehenden Aufgaben in der Liga konzentrieren. „Wir reden von Nachhaltigkeit, wir reden von Vertrauen. Jetzt müssen wir erst mal unsere Arbeit verrichten und alles andere wird sich dann zeigen. Wenn der Verein der Meinung ist, dass wir gemeinsam weiter etwas aufbauen wollen, dann würde ich mich natürlich freuen, in die Gespräche zu gehen“, betont er. Das klingt weder nach einem klaren Bekenntnis noch nach einer deutlichen Absage. Die Fans vom VfL müssen also erstmal noch abwarten, wie es mit ihrem Trainer und dem Klub weitergehen wird.
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