Als Vivien Endemann im vergangenen Sommer von der SGS Essen zum VfL Wolfsburg gewechselt ist, prophezeiten nicht wenige Fans der schnellen Außenspielerin einen schwierigen Start bei den Vizemeisterinnen. Diese Vorhersagen entpuppen sich als falsch. Die 22-Jährige ist bei den Frauen des VfL Wolfsburg angekommen – spielt sie sich so sogar in die deutsche Nationalmannschaft?
Bereits in der vergangenen Saison zeigte Endemann bei der SGS Essen, welch großes Talent sie besitzt. In ihren 25 Spielen für die Mannschaft aus Schönebeck erzielte Endemann in der Saison 22/23 acht Tore und bereitete drei weitere Treffer vor. In der aktuellen Spielzeit legt die 22-Jährige nun nochmal einen drauf. In ihren neun Spielen für die Wölfinnen schaffte es Endemann bislang drei Tore und eine Vorlage zu erzielen. Mit ihren knapp 500 Minuten auf dem Feld in dieser Spielzeit hat sich Endemann zu einer Vielspielerin im Kader von Tommy Stroot entwickelt. So verbannte sie sogar etablierte Nationalspielerinnen wie Jule Brand oder Chantal Hagel vorübergehend auf die Bank.
Doch derzeit überzeugt die ehemalige Essenerin nicht nur mit ihrer Scorer-Qualitäten, sondern auch mit der Anzahl an Chancen, welche sie kreiert. Mit durchschnittlich 4,21 schusserzeugenden Aktionen liegt sie laut „fbref“ nur knapp hinter Klara Bühl (5,33) und vor Jule Brand (3,65) oder Lea Schüller (2,44). Hinzukommt das unglaubliche Tempo von Endemann. Mit diesem schafft sie es im Spiel der Wolfsburgerinnen immer wieder Räume zu öffnen und so gefährliche Aktionen einzuleiten. Jüngst gelang ihr dies im Bundesligaspiel gegen den SC Freiburg. Dort gelang es ihr mit ihrem enormen Tempo ein Tor und eine Vorlage zu erzielen.
Zuletzt war Endemann im März 2020 für die deutsche Nationalmannschaft nominiert. Dies war allerdings für die U19-Auswahl des DFB-Teams der Fall. Nachdem sich die A-Mannschaft von Interimstrainer Horst Hrubesch derzeit in einem Umbruch befindet, könnte die Abstinenz von Endemann in der Nationalmannschaft schon bald ein Ende finden. Mit ihrer Dynamik und ihrem Tempo könnte Endemann den DFB-Frauen das zurückgeben, was sie besonders bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland haben vermissen lassen. Sollte die 22-Jährige auch in den kommenden Wochen an ihre Leistungen aus den vergangenen Spielen anknüpfen, dürfte eine Nominierung für die Nationalmannschaft nur noch eine Frage der Zeit sein.
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