Wie schon in der Vorsaison gehört Admir Mehmedi in Wolfsburg zum siebenköpfigen Mannschaftsrat, dem wiederum Vize-Kapitän Wout Weghorst etwas überraschend nicht mehr angehört. Bestimmt hat das nicht etwa VfL-Coach Oliver Glasner, sondern die Wahl der Teamkollegen. Für Mehmedi, seit Januar 2018 für die Wölfe am Ball, die erneute Bestätigung seiner Leistungen auf und neben dem grünes Rasen.
„Ich bin ein Spieler, der sich auch außerhalb des Platzes wohlfühlen muss. Ich muss die Nähe zu den Leuten spüren“, sagte Mehmedi im „NDR Sportclub“ als es um seine Zeit in Freiburg unter Christian Streich ging, zu dem er ein ganz besonderes Verhältnis hat. „Und bei ihm spürt man das. Das ist mehr als nur eine fußballerische Beziehung.“
Bevor er im Sommer 2013 in den Breisgau wechselte, hatte der heute 29-Jährige nach starken Leistungen im Dress des FC Zürich bei Dynamo Kiew jedoch zunächst einen ersten Karriereknick. „Da ging es mir wirklich nicht gut“, erinnert sich der Schweizer mit nordmazedonischen Wurzeln. Freiburg war dann „die perfekte Station für mich. Und Christian Streich bin ich sehr, sehr dankbar für das, was er für mich gemacht hat, wie er mich genommen und wieviel Zeit er in mich investiert hat.“
72 Spiele, 20 Tore und fünf Vorlagen später zog es ihn 2015 nach Leverkusen, wo er auch aufgrund etlicher Blessuren nicht glücklich wurde. Anders als in Wolfsburg. Hier fühlt sich der Offensivmann, der betont, seine Wurzeln nicht vergessen zu haben, schließlich rundum wohl. „Ich in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Das prägt mich bis heute“. In Kiew verdiente Mehmedi damals jedoch erstmals sehr gut und „als junger Mann mit 20, denkt man schon, man hätte jetzt die Welt erobert.“
Der junge Mehmedi kaufte sich direkt einen Porsche, verkaufte diesen jedoch nach nur vier Monaten wieder – laut eigener Aussage immerhin „mit Gewinn“. Der Grund: sein Vater, der als Pizzabäcker im Tessin arbeitete. „Ich musste mir von meinem sehr sparsamen Papa einiges anhören, als ich das Auto gekauft hatte“. Längst steckt der gereifte Mehmedi sein Gehalt allerdings in andere Dinge und teilt gerne, hat etwa einer alten Nachbarin in Nordmazedonien ein Haus gebaut. „Ich habe sehr, sehr viel Unterstützung bekommen. Ohne meine Familie wäre ich nicht, wo ich heute bin und hätte nicht so eine tolle Karriere machen können.“
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