Vom Krisenmacher zum Retter in nur zwei Spielen – Bruno Labbadia, der schon den HSV vor dem Abstieg bewahrte, kann den Klassenerhalt mit dem VfL Wolfsburg am Montag gegen Kiel sichern. Die Ausgangsposition ist denkbar gut. Das Hinspiel konnten die Niedersachsen mit 3:1 für sich entscheiden. Doch Markus Anfang dürfte etwas dagegen haben. Der Holstein-Trainer möchte den Kielern in seinem Abschiedsspiel den Aufstieg in Liga 1 bescheren. Die Wolfsburger haben nach dem Hinspielsieg nichtsdestotrotz die deutlich bessere Ausgangslage. Gelingt dem Noch-Zweitligisten die Überraschung oder setzt sich der favorisierte VfL durch ?
Dominik Drexler, Kingsley Schindler, Marvin Ducksch. Die Kieler konnten schon beim Hinspiel in Ansätzen zeigen, dass sie die beste Offensive der vergangenen Zweitligasaison stellen und sich einen Namen bei der Wolfsburger Verteidigung machen. Viele Chancen konnten hereusgespielt werden, die Verwertung war aber mangelhaft. Markus Anfang ist trotz des Zwei-Tore-Rückstandes optimistisch, die Sensation noch schaffen zu können. Das Erreichen der Relegation ist für die Norddeutschen bereits Grund genug, zu feiern. „Für mich sind die Trainer und die Spieler schon vor dem Erreichen der Relegationsspiele Helden gewesen. Und Helden werden nun einmal würdig aus der Saison verabschiedet“, so Geschäftsführer Wolfgang Schwenke. Dennoch räumt der Cheftrainer seinem Team eine realistische Chance ein. „Ob es uns gelingt, die zwei Tore aufzuholen – das kann man nicht planen, Aber wir werden alles dafür tun, um zu gewinnen.“
Da im Hinspiel kein Kieler gesperrt wurde und bei keinem der Spieler eine Verletzung vorliegt, kann der Underdog mit seiner besten Formation antreten. Nicht nur für Markus Anfang, sondern auch für Marvin Ducksch wird das Heimspiel vielleicht seine letzte Partie für den Zweitligisten. Der vom FC St. Pauli ausgeliehene Stürmer wird voraussichtlich in die Hansestadt zurückkehren.
Nach einer weiteren Katastrophensaison und einer Manager- sowie zwei Trainerentlassungen konnte der VfL Wolfsburg am letzten Spieltag aufatmen. Durch ein 4:1 gegen den 1. FC Köln konnte man am letzten Spieltag den direkten Abstieg vermeiden. Jetzt sieht es ganz nach einem erneuten Happy End in der Relegation für die „Wölfe“ aus. Die von Cheftrainer Bruno Labbadia angekündigte Ruhe und Fokussierung konnte im Hinspiel umgesetzt werden, der Fußballlehrer erwartet eine ähnliche Umsetzung im Rückspiel.
Am letzten Samstag noch fraglich, steht der Ausfall von Daniel Didavi und Paul Verhaegh auch für das Rückspiel in Kiel fest. Neben den Langzeitverletzten Marcel Tisserand, Admir Mehmedi und Sebastian Jung muss Labbadia auf die beiden Profis verzichten. Angreifer Divock Origi, der schon im Hinspiel trotz Trainingsproblemen auflaufen konnte, ist auch für das Auswärtspiel fit.
Unabhängig davon, in welcher Liga der letztjährige Tabellensechzehnte in der nächsten Saison spielen wird, stehe Labbadia weiterhin für den VfL als Trainer zur Verfügung. Der Frage nach einem neuen Sportdirektor wich der 52-Jährige aber aus. Jörg Schmadtke war für die Personalie im Gespräch.
VfL Wolfsburg: Casteels – Gerhardt, Brooks, Knoche, William – Guilavogui, Arnold – Brekalo, Malli, Blaszczykowski – Origi
Holstein Kiel: Kronholm – van den Bergh, Czichos, Schmidt, Herrmann – Peitz – Lewerenz, Kinsombi, Drexler, Schindler – Ducksch
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