Es war ein über weite Strecken müder Kick zum Start in den vierten Spieltag. Mit dem 1:1-Unentschieden in Düsseldorf konnte der VfL Wolfsburg auch das zweite Spiel ohne Mittelfeldregisseur Xaver Schlager nicht für sich entscheiden. Nach dem Schlusspfiff war der Europa-League-Teilnehmer allerdings vor allem aufgrund einer Szene aufgebracht. Der 1:0-Führungstreffer der Fortuna sorgte für ordentlich Gesprächsstoff.
Nachdem sich Neuzugang Schlager in der Anfangsphase des Heimspiels gegen Paderborn einen Knöchelbruch zugezogen hatte, war das Fehlen des Ex-Salzburgers auch in Düsseldorf bemerkbar. Der VfL agierte teils fahrig im Spiel nach vorne und konnte meist nur durch Einzelaktionen Torgefahr kreieren. Die Fortuna stand tief, doch ging in Führung. Vorbereiter Matthias Zimmermann brachte den Ball in den Rücken der Abwehr, wo Niko Gießelmann sehenswert per Direktabnahme traf. Ein Treffer, der die Emotionen hochkochen ließ, allerdings – zum Unverständnis der Wolfsburger – zählte. Der VfL schüttelte sich kurz und antwortete in Person von Josip Brekalo. Der flinke Offensivspieler setzte sich per Beinschuss gegen Robin Bormuth durch und bediente Torjäger Wout Weghorst mustergültig, der in der Mitte seiner Lieblingstätigkeit nachkommen konnte. Der Ausgleich nach 28 Minuten sollte zugleich das Endergebnis darstellen.
Doch zurück zum Streitpunkt des gestrigen Abends. Die Proteste der Wolfsburger, die den Ball vor Matthias Zimmermanns Vorarbeit zum Düsseldorfer Führungstreffer im Aus gesehen hatten, nahmen auch nach Abpfiff kein Ende. Final aufzulösen ist die Szene noch immer nicht. Aus einer seitlichen Perspektive scheint der Ball mit vollem Umfang im Seitenaus zu sein. Eine Ansicht von oben, bei der sich das Leder womöglich noch hauchzart auf der Linie befinden könnte, fehlte. „Ich habe direkt gesehen, dass der Ball aus war, für mein Gefühl“, war sich Torschütze Weghorst gegenüber der „Rheinischen Post“ jedenfalls sicher. Schiedsrichter Manuel Gräfe nahm zwar Kontakt zum Videoschiedsrichter auf, änderte seine Entscheidung allerdings nicht. Auch Sportchef Jörg Schmadtke sah seine Wölfe benachteiligt. Bemerkenswert andere Töne schlug Cheftrainer Oliver Glasner an: „Ich suche die Schuld immer bei uns. Wir hätten das noch locker verteidigen können“, so der VfL-Coach.
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