Der VfL Wolfsburg kann das Unglaubliche wahr werden lassen: den Relegations-Hattrick. Was nicht einmal dem „Relegations-Dino“ aus Hamburg gelingen wollte, ist für den VfL in greifbarer Nähe. Träumen tut man in der Autostadt dennoch eher von einer sorgenfreien Saison mit möglichst wenig Abstiegskampf.
Mit Jörg Schmadtke (vorher 1. FC Köln) als neuen Manager, Ex-VfL-Profi Marcel Schäfer als Sportdirektor und Aufsichtsratschef Frank Witter wurden die führenden Positionen im Sportverein neu besetzt. Besonders mit Marcel Schäfer möchte man die Identifikation mit dem Verein in der Führungsetage verstärken. Festgehalten wurde dagegen an Bruno Labbadia, mit dem in letzter Sekunde der Klassenerhalt geschafft wurde. Das neugeschaffene Quartett soll in Zukunft für Kontinuität und vor allem Stabilität stehen und den VfL so wieder in bessere Zeiten führen.
„Es gibt ehrlicherweise in der Liga vielleicht drei, vier Klubs, die so komfortabel arbeiten können wie wir“, sagte Schmadtke über das Transferbudget des VfL. Dementsprechend lesen sich die Neuzugänge: Elf Millionen für Mittelstürmer Wout Weghorst (26, AZ Alkmaar), weitere zehn Millionen für Daniel Ginczek (27, VfB Stuttgart) und drei Millionen für Offensivmann Felix Klaus (25, Hannover 96). Viel Geld, verglichen mit den Ausgaben vermeintlicher Konkurrenten im Abstiegskampf. Dazu kommen Jerome Roussillon, Pavao Pervan und Eigengewächs Paul Jaeckel. Doch das Geld wurde an den richtigen Stellen investiert. Ziel war es, die schwache Offensive zu beleben und den Konkurrenzkampf zu fördern. Mit Ginczek und Weghorst wurden zwei Stürmer verpflichtet, die in der Vergangenheit bereits bewiesen haben, dass sie wissen, wo das Tor steht.
Ein wenig weint man den Abgängen von Daniel Didavi und Divock Origi (Leihende) zwar hinterher, doch über mangelnde Qualität kann man sich in Wolfsburg nicht beschweren. Mit Yunus Malli, Jerome Roussillon und Josip Brekalo ist man spielerisch in jeder Hinsicht bestens aufgestellt und hat den Kader zudem gut ergänzt.
Die Saison kommt ins Rollen und langsam lässt sich einschätzen, was gut läuft und woran noch gearbeitet werden muss. Nach dem knappen 2:1-Erfolg im Pokal beim SV Elversberg, folgte ein Achtungserfolg gegen den FC Schalke 04. Der Start hätte also kaum besser laufen können. Besonders beim Spiel gegen Schalke hat sich die Mannschaft gut geordnet gezeigt und war über weite Strecken spielbestimmend, auch wenn der Schiedsrichter sicherlich seinen Anteil am Sieg hatte. Besonders offensiv konnte Wolfsburg überzeugen. Ginzcek traf im zweiten Spiel bereits zum zweiten Mal.
Schwächen offenbarte das Spiel gegen Schalke kaum welche, taktisch war es große Klasse. Man spielte konsequent und gewann gegen den Vizemeister der vergangenen Spielzeit sicherlich verdient. Einzig das völlig unnötige Foul von Brooks, das zum Elfmeter und damit zum Gegentor führte, trübt das Gesamtbild etwas. Die Pokalpartie gegen Elversberg dagegen zeigte ein anderes Bild. Wolfsburg war langsam, hatte wenig Offensivdrang und wusste mit dem Ball nicht viel anzufangen. Die gute defensive Stabilität und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor waren Lichtblicke und sorgten für das Weiterkommen. Es wird sich zeigen, ob die Probleme nur Startschwierigkeiten waren.
Eigentlich ist der VfL kein Verein den man klassischerweise beim Tippspiel unter „Absteiger“ tippt. Zu groß ist die finanzielle Stärke durch Mutterkonzern Volkswagen. Auch dieses Jahr hat man investiert und sich weitere Qualität an Bord geholt. Nicht, dass es in den letzten Jahren an fußballerischer Qualität gemangelt hätte, doch dieses Jahr geht der Verein es anders an: Es wird mehr auf Teamgeist, mehr auf das Mannschaftsgefüge gebaut, weniger auf überbezahlte Stars, wie man sie aus der Vergangenheit kennt. Man ruft keine unerreichbaren Ziele mehr aus, versucht eher eine ruhige, stressfreie Saison zu absolvieren, abseits des Rampenlichts – bisher mit Erfolg.
Die wichtigen Neuzugänge sind daher nicht die Spielertransfers, sondern Schmadtke, Schäfer und Witter. Sie sollen den Verein umkrempeln, das angekratzte Image wieder herstellen und den VfL langfristig wieder in der oberen Tabellenhälfte etablieren. Dafür wurden jetzt die Weichen gestellt, bis dahin rollen aber noch einige Autos vom Band.
Casteels – William, Brooks, Uduokhai, Roussillon – Guilavogui – Camacho, Arnold – Brekalo, Ginzcek, Malli
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