Der frühere Fußball-Bundestrainer Berti Vogts hat den Umgang mit Trainern in der Bundesliga kritisiert. „Wir müssen aufhören mit dem Trainer-Pranger. Und wir müssen grundsätzlich über die Zukunft dieses Jobs reden“, schrieb der 72-Jährige in seiner Kolumne bei t-online.de. Als Beispiel nannte der 72-Jährige Niko Kovac, der als Coach von Bayern München einen schweren Stand hat. „Es ist sein erstes Jahr bei Bayern, der Kader steckt im Umbruch – da darf man auch nicht immer glänzende Spiele erwarten“, betonte Vogts.
Trotz der Bundesliga-Rückrunde mit bislang 38 von 45 möglichen Punkten und dem Einzug ins Pokalfinale gegen RB Leipzig sieht sich Kovac immer wieder mit Kritik konfrontiert. Für Vogts habe der Kroate aber „zumindest eine ähnliche Anerkennung“ wie Jürgen Klopp verdient. Dieser hatte am Dienstag als Teammanager des FC Liverpool das Finale der Champions League erreicht. In der Premier League liegt Klopp einen Spieltag vor Saisonende einen Punkt hinter Titelverteidiger Manchester City auf Rang zwei.
Nach Meinung von Vogts werden Bundesligatrainer heutzutage häufig für Fehler anderer verantwortlich gemacht. „Es kann doch nicht sein, dass die Trainer ständig eine schlechte Kaderzusammenstellung ausbaden müssen, aber selbst immer weniger Mitspracherecht genießen“, monierte der frühere Welt- und Europameister, als Vorbild sieht er die Premier League. „Vielleicht sollten wir uns sogar am traditionellen englischen Modell des Teammanagers orientieren, bei dem alle Entscheidungen zusammenlaufen.“
sid
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