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Olympische Spiele

Bittere Gewissheit nach Generalprobe: Lena Oberdorf verpasst Olympia

Nach der Verletzung von Lena Oberdorf bei der Olympia-Generalprobe der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gegen Österreich (4:0) haben sich nun die schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Die 22-Jährige fällt wegen einer schweren Knieverletzung für die Olympischen Spiele in Paris aus.

Verletzung beim letzten Test

Oberdorf verletzte sich am Dienstagabend beim letzten Test der DFB-Frauen vor den Spielen. Die Mittelfeldspielerin verdrehte sich bei einem Zweikampf gegen die Österreicherin Barbara Dunst nach gut 70 Minuten das rechte Knie. Unter Tränen und humpelnd – sowie von zwei Betreuern gestützt – musste die 22-Jährige ausgewechselt werden. „Sie hat vor Schmerzen geschrien. Sie meinte, es hat Knack gemacht“, hatte Mitspielerin Kathrin Hendrich nach der Partie gesagt. Wie ihr zukünftiger Klub FC Bayern München mitteilte, hat sich Oberdorf „eine Kreuz- und Innenbandverletzung im rechten Knie zugezogen.“ Das ergaben MRT-Untersuchungen am Mittwoch.

 

Bundestrainer Horst Hrubesch hatte nach dem Spiel noch die Hoffnung gehabt, dass es „nicht so schlimm“ sein würde. Die 51-malige Nationalspielerin ist „ein wichtiger Faktor“ im deutschen Spiel, sagte er in der „ARD“. Die Nachricht über das Olympia-Aus von Oberdorf ist daher bitter. „Unsere schlimmste Befürchtung ist eingetreten. Wir alle denken an Obi und fühlen mit ihr“, wurde Bundestrainer Horst Hrubesch in einer Mitteilung zitiert. „Wir werden nun einmal mehr alle Kräfte für die Olympischen Spiele bündeln.“ Das Team wolle und werde „auch für Obi um die Medaille spielen.“

Wer rückt für Oberdorf nach?

Das Olympia-Aus der Bald-Münchnerin war allerdings unvermeidbar. Ihr monatelanger Ausfall ist für die DFB-Frauen deshalb ein bitterer Verlust. Mit der Erfahrung aus über 50 Länderspielen und ihrer zentralen Rolle auf der Sechser-Position ist sie eine Schlüsselspielerin. Die Weltklasse und Wucht sind im Team nahezu einzigartig. Hrubesch bleibt dennoch nichts anderes übrig, als ohne Oberdorf zu planen. „Wir haben gute Spielerinnen“, betonte der 73-Jährige, der seit Oktober 2023 im Amt ist.

Noch ist offen, wen der Spieler-Europameister von 1980 in den 18er-Kader für die Olympischen Spiele nachnominieren wird. Für Oberdorf könnte Janina Minge vom VfL Wolfsburg nachrücken. Die 25-Jährige gilt bereits vereinsintern als Nachfolgerin der nach München gewechselten Abräumerin. Minge stand am Dienstagabend gegen Österreich in der Startelf und konnte überzeugen. Die Entscheidung über die Nachnominierung „wird in den kommenden Tagen“ fallen, teilte der DFB mit. Neben Minge sind Stina Johannes, Nicole Anyomi (beide Eintracht Frankfurt) und Felicitas Rauch (North Carolina Courage/USA) als Olympia-Reservistinnen aufgeführt.

Olympia-Plan & Österreich-Test

Am Sonntag bricht die Frauen-Nationalmannschaft von Frankfurt am Main in Richtung Paris auf. Die Olympischen Spiele beginnen für die DFB-Frauen schon einen Tag vor der Eröffnungsfeier. Am Donnerstag ist Australien der Auftaktgegner. Drei Tage später geht es gegen die USA, dann gegen Sambia (31. Juli). Im letzten Test vor den Olympischen Spielen gewann das deutsche Team in Hannover mit 4:0 gegen Österreich. Zum Abschluss der EM-Qualifikation feierten die deutschen Fußballerinnen nach einem überzeugenden Auftritt den Gruppensieg.

Nach der enttäuschenden 0:3-Pleite gegen Island letzte Woche zeigte die DFB-Auswahl ein anderes Gesicht. Die Deutschen standen defensiv kompakt und wirkten offensiv spielfreudig. Dabei erzielte die 23-jährige Klara Bühl vom FC Bayern München einen Doppelpack (11. / 90 + 3.). Jule Brand (39.) und Lea Schüller (52.) erzielten die weiteren Tore für die DFB-Frauen, die nach der verpassten Olympia-Endrunde 2020 nach ihrer insgesamt fünften Medaille greifen wollen. 2016 gewannen die deutschen Frauen in Rio de Janeiro ihre bisher einzige Goldmedaille.

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