„Waren von der ersten Minute an da“: Olympia-Traumstart für DFB-Frauen
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ist mit einem deutlichen Sieg in die Olympischen Spiele 2024 gestartet. In Marseille besiegten die DFB-Frauen den amtierenden WM-Vierten Australien mit 3:0. Bundestrainer Horst Hrubesch und die deutschen Spielerinnen zeigten sich nach dem Traumauftakt zufrieden.
Chancenverwertung ein Problem
Gegen ein geschwächtes Australien – Starstürmerin Sam Kerr fehlt verletzt – wurden die deutschen Frauen ihrer Favoritenrolle gerecht. „Man hat gesehen, was wir für eine Qualität haben. Es ging für uns heute darum, im Turnier anzukommen und uns zu akklimatisieren. Wir wollten das Spiel von Anfang an gewinnen, das hat man auch gesehen“, wurde Hrubesch nach der Partie bei „dfb.de“ zitiert. Sein Team agierte von Beginn an konzentriert und erspielte sich schnell gute Chancen. Die deutsche Auswahl hatte ihre Gegnerinnen fest im Griff und war dominant. Technisch und taktisch waren die DFB-Frauen dem Gegner aus „Down Under“ überlegen.
„Wir waren von der ersten Minute an da“, sagte Offensivspielerin Jule Brand. Das größte Problem – vor allem im ersten Spielabschnitt – blieb jedoch die Chancenverwertung. Dabei ließ Australien aufgrund fehlender Kompaktheit und Lücken in der Defensive einige Chancen zu. In der Anfangsphase scheiterten Rechtsverteidigerin Guilia Gwinn einmal und Brand sogar zweimal vor dem australischen Tor. „Wir hätten in der ersten Halbzeit den Sack schon zumachen können. Wir könnten noch ruhiger spielen, wir haben auch viel mit langen Bällen agiert, da müssen wir noch eine Balance finden“, sagte Kapitänin Alexandra Popp nach Abpfiff.
Erfolg mit der Ecke
Auch im weiteren Spielverlauf ließen die DFB-Frauen mehrere Großchancen ungenutzt. Jule Brand verzog kurz vor Ende der ersten Halbzeit aus der Distanz. Nach einem schönen Zuspiel der Wolfsburgerin vergab Lea Schüller in der 56. Minute frei vor dem gegnerischen Kasten. Oft rächt sich der Fußball für verpasste Gelegenheiten, diesmal allerdings nicht. Die magere Chancenverwertung aus dem Spiel heraus wurde durch Standardstärke ausgeglichen. Abwehrchefin Marina Hegering sorgte nach 24 Minuten für die verdiente deutsche Führung. Die Innenverteidigerin versenkte einen Eckball per Kopf wuchtig in den Maschen.
Auch das 2:0 entstand aus einer Standardsituation. Diesmal war es Schüller, die beim Eckball am höchsten stieg und einnetzte (64.). Die australische Defensive fokussierte sich in der Szene zu sehr auf Popp, die von Hrubesch auf der Sechserposition eingesetzt wurde. Die starke Jule Brand durfte nach 68 Minuten auch über ihren eigenen Treffer jubeln. Ein sehenswerter, temporeicher Konter des deutschen Teams über die linke Seite landete nach Hereingabe von Sarai Linder bei Brand, die den Ball über die Linie drückte. Ein wichtiges Tor für die Flügelspielerin. Hätte die 21-Jährige die Chance nicht verwertet, wäre Bundestrainer Hrubesch wohl „ausgerastet“, wie sie lachend erzählte.
Gute Ausgangslage für DFB-Frauen
Mit dem Sieg gegen Australien haben sich die deutschen Frauen eine gute Ausgangsposition für die restliche Gruppenphase verschafft. „Man muss sich nur unsere Gruppe anschauen, da ist nicht viel mit Feiern. Gegen Australien so aufzutreten und so dominant zu sein, war ein gutes Zeichen“, blickte Kapitänin Popp nach vorne. Auch der 73-jährige Hrubesch war zufrieden: „Am Ende haben wir hochverdient gewonnen. Jetzt muss die Mannschaft regenerieren und dann werden wir uns zusammen die Eröffnungsfeier anschauen.“
Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele findet am Freitag in Paris statt. Für die deutschen Frauen geht es am Sonntag (21 Uhr) gegen den viermaligen Weltmeister USA weiter. Am kommenden Mittwoch (19 Uhr) treffen die DFB-Frauen im letzten Gruppenspiel auf Sambia. Die zwei Besten aller drei Gruppen sowie die beiden besten Dritten ziehen ins Viertelfinale ein.
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