Oliver Bierhoff hat während der Baustellenbegehung der neuen DFB-Akademie unter anderem mit dem „kicker“ über die Zukunft nach der Corona-Krise gesprochen. Der DFB-Funktionär erwartet in der Folge mehr Fokussierung auf die eigene Jugendarbeit, sowie eine kritische Haltung gegenüber zukünftiger Ausgaben.
Die aktuelle Corona-Krise stellt viele Vereine aus Deutschland vor eine bisher unbekannte Krise. Denn durch das Fernbleiben der Zuschauer und weiterer fehlender Einnahmen, müssen viele Klubs extreme Einbuße hinnehmen. Immerhin konnte die Liga ihren Spielbetrieb der Saison 19/20 noch fortsetzen und somit den Vereinen etwas finanziellen Spielraum gewähren. Der Fußball-Marathon endete vorerst mit dem 34. Spieltag bzw. mit dem Finale des DFB-Pokals. Für den FC Bayern München und RB Leipzig geht es noch in der UEFA Champions League weiter, während Bayer 04 Leverkusen, der VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt noch in der Europa League spielen.
Die fünf Teams müssen daher mit einer verkürzten Vorbereitung auf die anstehende Spielzeit 20/21 rechnen, die planmäßig im September beginnt. Dadruch gerät auch wieder das Thema Belastung der Spieler in den Vordergrund. Bereits in den letzten Jahren wurde es heiß diskutiert, da der Terminkalender sich für die Profis der Top-Ligen immer mehr füllte. Normalerweise hätte in dieser Saison auch die Europameisterschaft stattgefunden. Oliver Bierhoff will das Thema zukünftig schon früher in den Fokus bringen: „Wir werden wir das Thema Belastungssteuerung auch in der Akademie aufgreifen“, erläutert Bierhoff die Pläne.
Allgemein rechnet der ehemalige deutsche Nationalspieler mit einem erhöhten Stellenwert des Jugendbereichs in naher Zukunft. Da die Klubs finanzielle Einsparungen vornehmen müssen, dürften eigene Talente die Chance erhalten: „Viele werden mehr in Richtung Talentförderung übergehen“. Die Bundesliga hat sich bereits in den letzten Jahren einen Namen als Talente-Liga gemacht. Jetzt werden wohl mehr nationale Talente in den Fokus rücken.
Die Krise sieht Bierhoff auch als Chance für selbstkritische Hinterfragungen. „Jetzt fragt man: Wollen wir das machen, verzichten wir mal darauf?“, beschreibt er seine Gedanken dazu. Klubs wie der FC Schalke 04 erklärten zuletzt, dass man gerade in puncto Personalkosten große Abstriche machen werde.
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