Dieter Brei war sauer. „Die Stuttgarter haben uns aufgekegelt“, sagte der Trainer von Fortuna Düsseldorf nach einem 0:7 in der Bundesliga gegen den VfB Stuttgart.
Der junge Schwabe zeigte schon in seiner ersten Bundesliga-Saison 1984/85 mit 15 Treffern aus 32 Einsätzen beim amtierenden Deutschen Meister VfB Stuttgart sein unnachahmliches Offensivspiel.
Dennoch riet ihm Teamchef Franz Beckenbauer während der erfolgreichen WM 1990: „Spiel` wie der Jürgen Klinsmann und net wie der Pelé!“
Das tat er und stürmte mit der Energieleistung gegen Holland (2:1, Achtelfinale) in die Herzen der DFB-Fans.
Dass BILD ihn „Klinsi“ nannte, gefiel ihm weniger: „Klinsi hört sich lächerlich an.“ Das Boulevardblatt und der lockere, innovative Schwabe, das passte nie.
Klinsmann wurde 1988 der erste Bundesliga-Torschützenkönig, der eine Saison unter 20 Treffern abschloss. Seine Cleverness, seine Authentizität und sein unverkennbar-liebenswerter schwäbischer Dialekt („Das sind Gefühle, die wo man schwer beschreiben kann.“ / „Nichts ist mehr zu ersetzen wie Siege.“) machten ihn zu einer Ausnahmeerscheinung im Verein und in der Nationalmannschaft.
Dem FC Bayern gelang es dank seines kauzigen schwäbischen Machers Uli Hoeneß („Alan ist eine Witzfigur“), Klinsmann 1995 von Tottenham und Boss Alan Michael Baron Sugar (heute 77) weg und nach München zu locken.
„Ich möchte meine Karriere in München beenden“, sagte Klinsmann bei der Ankunft beim Rekordmeister. Daraus wurde nichts. Es galt: „Willkommen beim FC Hollywood“! Selten gab es rund um den FC Bayern mehr Boulevard damals.
Ein Fest für Satiriker. Mit Lothar Herbert Matthäus („Jürgen ist ein Killer“) hatte Klinsmann einen Intimfeind im Team. Also praktisch einen In-Team-Feind.
Dass Matthäus (damals 35) in einer Kolumne anprangerte, Klinsmann und Thomas Helmer hätten sein Nationalmannschaft-Comeback zur EURO 1996 „verhindert“, kommentierte der Angegriffene nach einem 2:0-Arbeitssieg gegen Kaiserslautern so: „Was hier unter der Woche abgelaufen ist, darüber lacht sich ja halb Deutschland tot.“
Klinsmann ging 1997 nach zwei Jahren beim FC Bayern und nach seiner einzigen Deutschen Meisterschaft zurück nach Italien (Sampdoria Genua). Er beendete seine Karriere nicht in München, sondern in London, mit einem zweiten, kurzen Engagement bei Tottenham Hotspur (1998).
2004, als der DFB mit einer „Trainer-Findungs-Kommission“ öffentlich-peinlich einen neuen Bundestrainer suchte, reagierte DFB-Boss Gerhard Mayer-Vorfelder („MV“ / † 2015) instinktiv. Auf Empfehlung von Berti Vogts installierte er Klinsmann als neuen Bundestrainer.
Dieser brach beim DFB veraltete Strukturen auf, baute eine neue Mannschaft auf, die das WM-Finale 2006 nur knapp verpasste und wäre in den euphorischen Tagen der Weltmeisterschaft in Deutschland möglicherweise auch als Kanzlerkandidat durchgegangen. Seine Popularität war nie höher.
Dennoch beendete er seine Anstellung als Bundestrainer so: „Der Kaiser hat gesagt: Mach ja weiter! Und ich hab gesagt: Schau’n mer mal!“
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