Der CONCACAF Gold Cup, die Kontinental-Meisterschaft des Nord- und mittelamerikanischen Fußballverbandes, stand für Co-Gastgeber Kanada von Anfang an unter keinem guten Stern. Meldungen über eine mögliche Insolvenz des kanadischen Fußballverbands trübten die Stimmung schon vorab ein.
Mit dem Viertelfinale in der Nacht zum Montag ging das Turnier für die „Gwada Boys“, die ohne ihre Stars Alphonso Davies (FC Bayern), Jonathan David (OSC Lille) und Cyle Larin von Ronaldo-Klub Real Valladolid angetreten waren, zu Ende.
Kanada verabschiedete sich im Duell beim Co-Gastgeber USA in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio nach einem epischen Kampf. In der 88. Minute hatte Brandon Vazquez für die US-Boys zum 1:0 eingeköpft und den US-Kommentator verzückt („It’s a dream in Cincinnati!“).
Doch Kanada rettete sich durch einen Hand-Elfmeter von Steven Vitoria in die Verlängerung. Hier brachte Jacob Shaffelburg die Kanadier erstmals in Führung (109.). Bezeichnend: Ein Eigentor von Scott Kennedy (114.) brachte den US-Amerikanern den Ausgleich.
Rückblende: In der Gruppenphase blieben die Kanadier zwar ungeschlagen, doch es gelang ihnen auch nur ein Sieg und sie hatten zum Auftakt gegen die karibische Fußball-Weltmacht Guadeloupe (2:2) in Toronto durch ein Eigentor den Punkt erzwungen – und wurden von ihren Fans am Ende ausgebuht.
Kanadas Probleme liegen vor der Heim-WM 2026 aber nicht nur auf dem Platz. „Die Krise in Kanadas Fußball weitet sich immer mehr aus“, schrieb Jerry Hawkins vor dem Turnierstart im Kicker-Sportmagazin, „Kanadas Verband droht der Bankrott.“
Wie das Fachmagazin berichtete, konnte sich Kanadas Fußballverband kein Trainingslager zum Heim Gold Cup leisten. Auch wird es im Herbst wohl keine Länderspiele geben. „Womöglich“, so Hawkins, „wird der Verband Canada Soccer Association Schutzmaßnahmen gegen den Bankrott beantragen.“
Zu wenig, um den Spielbetrieb zu finanzieren! „Wir sind in wirklichen Schwierigkeiten“, sagte CSA-Sekretär und Ex-Nationalspieler Jason de Vos bei TSN, „wir haben nicht die Einnahmen, um die Programme zu finanzieren, die wir für unsere Jugendausbildung, Schiedsrichter-Betreuung, Trainer-Lehrgänge und die Entwicklung unserer Jugend- und Senioren-Nationalteams brauchen.“
Ein WM-Gastgeber bankrott? Das wäre ein einmalig in der Geschichte der Weltmeisterschaften.
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