Andere Fußballnationen sehen die Olympia als eine prestigeträchtiges Veranstaltung an und schätzen den Wert des historischen Turniers. Deshalb reisen Sie nach ihrer abgelaufenen Spielzeit auch selbstverständlich mit, da eine Goldmedaille für sie von hohem Wert ist. Trotzdem scheint es so, als sei das Turnier für einige Nationalteams deutlich weniger wert, als die internationalen Turniere der FIFA. Dies betrifft besonders die deutsche Auswahl um Cheftrainer Stefan Kuntz. Während Athleten in anderen Sportarten das Großevent kaum abwarten können, fiel die Beteiligung bei den deutschen Spielern mehr als mau aus.
Wie Kuntz bereits in einem Interview vor wenigen Tagen anmerkte, hat er im Januar eine Liste aus 100 möglichen Nationalspielern für das Turnier erstellt. „Wir haben jeden Spieler auf dieser Liste abtelefoniert“, der Enthusiasmus der kontaktierten Spieler habe sich aber in Grenzen gehalten.
22 Spieler darf ein Land für das olympische Turnier nominieren. Kuntz und sein Trainerteam konnten erstmal nur 19 Stellen besetzen. Durch den Ausfall von Ismael Jakobs ist der Kader nun sogar um einen Platz geschrumpft. Mit vier Akteuren weniger geht die Mannschaft also in das Turnier. Dort trifft sie auf hochmotivierte Nationen, dessen volle Kaderbreite vertreten ist.
Fairerweise muss jedoch angemerkt werden, dass sich der Kader für Olympia 2021 alles andere als verstecken muss. Mit erfahrenen Spielern, insbesondere Maximilian Arnold und Max Kruse, kann eine Ebene an Führungsspielern geschaffen werden.
Es wird oft diskutiert, ob Spieler sich bei olympischen Turnieren empfehlen können – oftmals wird die These aufgestellt, dass dies nur bei FIFA-Turnieren richtig möglich sei. Trotzdem tritt Deutschland auch mit jungen Spielern auf, welche die Aufmerksamkeit von Bundetrainer Hansi Flick auf sich ziehen könnten. Besonders die jüngsten, etwa Ragnar Ache, Arne Maier und Anton Stach könnten davon profitieren. So könnten es aber auch Marco Richter und Nadiem Amiri zurück zu einer Berücksichtigung für die Nationalmannschaft schaffen.
Insgesamt lässt sich sagen, dass dem Team wichtige Kaderplätze fehlen könnten, um über die komplette Turnierlänge eine körperlich fitte Mannschaft zu stellen. Trotzdem lassen die vorhandenen Nationalspieler auf ein erfolgreiches Turnier hoffen. Einige von ihnen können, wenn sie ihr volles Potential ausschöpfen, für viel Freude vor den TV-Geräten sorgen.
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