DFB-Frauen im Kader-Check: Diese Spielerinnen haben das größte Joker-Potenzial
Der Kader der DFB-Frauen bei der diesjährigen Frauen-WM ist gespickt mit Weltstars. Doch auch hinter den Leistungsträgerinnen wie Alexandra Popp, Lena Oberdorf oder Merle Frohms hat Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die Möglichkeit mit talentierten Spielerinnen von der Bank dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft einen neuen Impuls zu geben. Im Folgenden stellen wir die Spielerinnen vor, welche das größte Joker-Potenzial besitzen.
Temporeich und dribbelstark: Jule Brand
Nach einer starken Abschiedssaison bei der TSG Hoffenheim und der Europameisterschaft in England durchlebte Jule Brand ein durchwachsenes Prämierenjahr bei den Frauen des VfL Wolfsburg. Dennoch schaffte es die 20-Jährige mit ihren 22 Einwechslungen in allen Wettbewerben oftmals das Spiel ihrer Mannschaft positiv zu verändern. Dies wird höchstwahrscheinlich auch ihre Aufgabe in Australien und Neuseeland sein. „Man kann mich immer bringen und ich versuche, auf dem Feld mein Ding zu machen“, meinte das „Golden Girl“ kürzlich in einem Interview mit „watson“ zu ihrer Rolle.
Jule Brand ist mit ihren 30,6 gemessenen km/h bei der letztjährigen Europameisterschaft die schnellste Spielerin im Kader des DFB. Doch nicht nur mit ihrem enormen Tempo, sondern auch mit ihrer Dribblingstärke und ihrer Leichtfertigkeit bringt sie alles mit, um dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft nach einer möglichen Einwechslung nochmals eine neue Wendung zu geben.
Torriecher und Erfahren: Laura Freigang
Auch Laura Freigang wird sich bei der Frauen-WM erstmal mit einem Platz auf der Bank der deutschen Nationalmannschaft anfreunden müssen. Bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr fiel die 25-Jährige eher durch ihre Rolle als „Wohlfühl-Beauftragte“ statt durch Einsatzzeiten auf dem Platz auf. Dass sich Freigang einen Platz im WM-Kader verdient hat, zeigte die Stürmerin in der abgelaufenen Bundesligasaison. Mit zehn Toren und drei Vorlagen hatte die 25-Jährige einen großen Anteil am Erfolg der Frankfurterinnen im letzten Jahr.
„Ich bin immer bereit. Ich habe eine sehr positive Einstellung zu meiner eigenen Leistung und dem, was ich beitragen kann. Eigentlich warte ich nur darauf, dass ich das einbringen kann“, meinte Freigang zuletzt in einem Interview mit dem „SID“ und machte damit deutlich, dass sie ihre Qualitäten auch auf dem Platz noch mehr einbringen möchte. Aufgrund ihrer Erfahrung und weil sie in der vergangenen Spielzeit schon ihren Torriecher unter Beweis gestellt hat, bringt auch Freigang alles mit, um als Joker dem Spiel der DFB-Frauen ihren Stempel aufzudrücken.
Allrounderin mit Torgefahr: Sydney Lohmann
Im Gegensatz zu Jule Brand und Laura Freigang ist Sydney Lohmann nicht in der Offensive, sondern im Mittelfeld angesiedelt. Trotz ihrer starken Saison beim FC Bayern (Sechs Tore und drei Vorlagen in 24 Spielen) wird es die 23-Jährige schwer haben, sich etwa gegen Lena Oberdorf oder Lina Magull durchzusetzen.
Dennoch hat die vergangene Spielzeit gezeigt: Auf die Mittelfeldspielerin ist Verlass, wenn sie gebraucht wird. Sollten die DFB-Frauen im Verlauf der Spiele neue Impulse aus dem Mittelfeld brauchen, wäre Sydney Lohmann die ideale Kandidatin um sowohl die Offensive als auch die Defensive zu verstärken. Eine Einwechselung der Münchenerin wäre also ideal, um bei einem engen Spielstand die Partie wieder auf die eigene Seite zu drehen, ohne dabei ein größeres Risiko eingehen zu müssen.