Was für ein Comeback in der Nationalmannschaft! Leon Goretzka (r.) überwindet Italiens Torhüter Gianluigi Donnarumma mit einem Kopfball zum 2:1 im Nations-League-Viertelfinale am 20. März 2025 in Mailand. Foto: Alex Grimm/Getty Images
Sein erster Weg führte Leon Goretzka vor die deutsche Fan-Kurve. Dort hatte man den Bayern-Profi zuletzt am 21. November 2023 in Wien, nach der „Deutschland hat an diesem Spiel teilgenommen“-Pleite gegen Österreich (0:2), gesehen.
Am 14. Mai 2024 hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann den Wahl-Münchner Goretzka nicht ins vorläufige Aufgebot für die Heim-Europameisterschaft aufgenommen.
Ein Nationalmannschafts-Comeback mit Erfolg – und es gab einige prominente Fälle.
Das war zuletzt auch bei Toni Kroos (35) so, der im März 2024 beim 2:0 in Lyon gegen Frankreich als gestandener Führungsspieler auftrat und die deutsche Mannschaft auch durch die Heim-EM leitete, ehe er nach dem 1:2 gegen Spanien im Viertelfinale sein Karriere-Ende bekanntgab.
Paul Breitner gab einst für Kaiserslautern („Also ich… werd‘ hier nie mehr spielen!“) und wenig später auch für die Nationalmannschaft eine Losung aus, an die er sich (natürlich) nicht hielt.
Surreal schien die Rückkehr von Stefan Effenberg in die deutsche Nationalmannschaft. Bei der WM 1994 nach der „Stinkefinger-Affäre“ gegen Südkorea (3:2) als erster DFB-Spieler nach Uli Stein (1986) vorzeitig nach Hause geschickt, holte ihn Bundestrainer Berti Vogts (78 / „Es waren die besten Spieler dabei.“) in einem verzweifelt anmutenden Akt im Spätsommer 1998 zurück.
Vogts hatte vorher betont, dass Effenberg unter seiner Trainerverantwortung nie wieder ein Länderspiel machen würde.
Das änderte sich nach der schwachen WM 1998.
Im September 1998 formierte sich rund um den Bayern-Profi Effenberg „Die neue Macht bei Berti“ (BILD).
Effenberg sah ein, dass die Nationalmannschaft nichts mehr für ihn war – und trat endgültig zurück.
Das dürfte bei Leon Goretzka anders sein. Der bei Bayern München im Sommer 2024 abgeschriebene Bochumer hat sich unter Trainer Vincent Kompany („Er hat immer weitergekämpft und er hat auf dem Platz gesprochen.“) bei den Bayern zurückgemeldet und sich wieder in die Nationalmannschaft zurückgekämpft.
In seinem 58. Länderspiel hat Goretzka gezeigt, wie wichtig er sein kann. „Erst komplett abgeschrieben, dann voll durchgestartet“, hatte BILD am SONNTAG vor dem Länderspiel-Klassiker über ihn getitelt.
Goretzka nach dem Spiel in Mailand im ARD-Interview: „Bei der Nationalhymne hat es mich mehr gepackt, als ich vorher gedacht hatte. So soll es sein. Es war nicht einfach, das kann sich jeder vorstellen.“
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