Das Thema Rassismus ist über die Jahre immer intensiver in der Öffentlichkeit thematisiert worden. Oft hatten sich Spieler über Rassismus im Fußball beschwert, aber auch über jenen im öffentlichen Leben. Nun plant die deutsche Nationalmannschaft vor dem kommenden Spiel gegen England, mit den „Three Lions“ ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.
Vor dem direkten Aufeinandertreffen in der Nations League am Dienstagabend, wollen sich beide Mannschaften gemeinsam auf den Boden knien. Dazu sagte Nationalspieler İlkay Gündoğan, man wolle „die Aktion unterstützen. Das ist eine sehr gute Sache. Wir haben das in der Mannschaft kurz besprochen, niemand hatte etwas dagegen“, äußerte sich der ManCity-Akteur zu dem Vorhaben.
Schon bei der Europameisterschaft 2020 hatten sich beide Mannschaften vor dem Spiel auf den Boden gekniet. „Wir haben es damals schon gemacht und schließen uns dementsprechend jetzt wieder an“, so Gündoğan.
Am Samstag hatten sich die Nationalmannschaften Englands und Ungarns als Zeichen gegen Rassismus auf den Boden gekniet. Dies hatte jedoch für viele Buhrufe auf den Rängen gesorgt. Daraufhin wurde der Ungarische-Verband wegen „diskriminierenden Verhaltens seiner Fans“ bei den EM-Spielen gegen Portugal, Frankreich und Deutschland zu zwei UEFA-Heimpflichtspielen ohne Zuschauer verurteilt worden.
Im Nachhinein wurde die Strafe auf nur ein Spiel reduziert, ein weiteres Spiel wurde zur Bewährung von zwei Jahren ausgesetzt. Auch bei den WM-Qualifikationsspielen Englands im letzten Jahr hatten ungarische Zuschauer sich rassistisch verhalten.
„Ich habe keine Ahnung, warum Menschen während dieser Geste buhen“, äußert sich Three Lions Trainer Gareth Southgate entsetzt. Demnach habe sein Team nur versucht, „die Leute aufzuklären“, so Southgate über das Zeichen gegen Rassismus.
Später im Interview gegenüber „Channel 4“ wollte der England-Trainer keine direkte Kritik an die Fans ausüben. Demnach vermutete Southgate, dass die vielen jüngeren Fans wohl gar nicht verstehen, warum sie überhaupt buhen. „Sie werden von älteren Erwachsenen beeinflusst“.
„Das gehört sich nicht, das will keiner. Nicht in Ungarn, in keinem Fußball-Stadion der Welt. Da müssen die Ungarn das ein oder andere noch lernen“, sagte Lothar Matthäus bei „RTL“.
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