Paris St. Germain und Julian Draxler – eine Liaison, die immer wieder für Gesprächsstoff sorgt. In der französischen Hauptstadt ist das Schalker Eigengewächs kein Stammspieler, hinter absoluten Top-Stars wie Kylian Mbappé, Neymar, Angel di Maria oder Lionel Messi bleibt Draxler oft nur die Rolle des Ergänzungsspielers. Angesichts dieser hochkarätigen Konkurrenz kokettiert der Nationalspieler nun öffentlich mit einem Vereinswechsel.
Beim 2:0 im Testspiel gegen Israel ließ ihn Bundestrainer Hansi Flick durchspielen, für Draxler war es das erste Länderspiel seit 17 Monaten. Die EM im letzten Jahr fand ohne ihn statt, zu unregelmäßig darf er bei PSG sein Können zeigen. Seine Chancen auf eine WM-Teilnahme werden daher aktuell eher gering eingeschätzt, für die ersten Länderspiele im Jahr 2022 gegen Israel und die Niederlande (Dienstag, 20:45 Uhr) hat es dennoch gereicht.
Wohl einer der Gründe für diese Nominierung: das Fehlen mehrerer namhafter Mitstreiter um einen der heißbegehrten Plätze in der DFB-Offensive. So mussten BVB-Kapitän Marco Reus sowie die Shootingstars Karim Adeyemi und Florian Wirtz (Kreuzbandriss) verletzungsbedingt passen. Die Chance also für Draxler, der unter Joachim Löw 2012 einst bereits als 18-Jähriger sein Debüt in der Nationalmannschaft feiern durfte.
Seinen Vertrag bei PSG hat der 28-Jährige derweil erst im vergangenen Mai bis 2024 verlängert. Im Hinblick auf die anstehende Winter-WM in Katar scheint ein ein Wechsel allerdings nicht mehr ausgeschlossen. „Ich brauche Spielrhythmus. Meine Situation ist nicht einfach“, zitiert „t-online.de“ den ehemaligen Wolfsburger. „Mal sehen, was im Sommer passiert.“ Schon Löw hatte ihm in der Vergangenheit mehrfach einen Wechsel ans Herz gelegt und auch in dieser Saison lässt man ihn beim Scheich-Klub seine Qualität nur selten unter Beweis stellen.
Zwar kann Draxler bislang 24 Pflichtspieleinsätze vorweisen, doch dabei stand der Weltmeister von 2014 nur acht Mal in Startelf. In der Ligue 1 spielte er bei seinen 18 Auftritten (zwei Tore, ein Assist) kein einziges Mal durch. Offenbar Grund genug für Flick, hinsichtlich einer Luftveränderung auch auf den Pariser Edelreservisten etwas Druck auszuüben. „Er hat es mir im Eins-zu-Eins-Gespräch nicht gesagt, aber die Botschaft in einer Ansprache an die Mannschaft war klar.“
Der Bundestrainer möchte die WM in Katar ausschließlich mit topfitten Spielern antreten, die sich mit ihren jeweiligen Klubs im Spielrhythmus befinden. Das anstehende Spiel gegen die Niederländer könnte Draxler daher zwar nochmal eine Bühne bieten. Bleibt der geborene Gladbecker jedoch über den Sommer hinaus in Paris, gefährdet er wohl seine WM-Teilnahme und droht damit nach der EM auch das zweite große Turnier in Folge zu verpassen.
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