Die Karriere von Leroy Sané ist gespalten. Hervorragenden Leistungen im Klub, ob auf Schalke oder bei Manchester City, stehen schwache Auftritte bei der deutschen Nationalmannschaft gegenüber. Für Norbert Elgert ist sein Durchbruch unter Joachim Löw dennoch nur eine Frage der Zeit. Im Interview mit dem „kicker“ erklärte die Trainer-Legende jetzt, warum er so viel von dem 22-Jährigen hält.
Im Sommer 2008 von Schalke zu Leverkusen gewechselt, kehrte Sané schon drei Jahre später zu seinem ehemaligen Klub zurück. Der Grund für die Rückholaktion: Man hat in ihm einen „Spieler mit Profiperspektive gesehen.“ Elgert war schon damals begeistert von dem Flügelspieler. „Er verfügte über eine enorme Geschwindigkeit, mit Ball am Fuß wie ohne. Er war schon damals ein außergewöhnlich guter Dribbler, sowohl in engen Räumen als auch im raumüberbrückenden Tempodribbling“, erklärt der 61-Jährige.
Vor rund zwei Jahren wagte Sané dann früh den Schritt in die Premier League. Von seinem ehemaligen Trainer erntet er dafür Bewunderung. „Ich glaube, dass er einen außergewöhnlichen Weg gegangen ist. Auch dazu gehört viel Mut“, stellt Elgert klar. Über die Debüt-Saison des gebürtigen Esseners zeigt sich Elgert unterdessen regelrecht begeistert: „Er ist in England voll eingeschlagen. Seine Wahl zum besten Nachwuchsspieler der Premier League zeugt davon, zumal er viel Einsatzzeit in dieser Topmannschaft bekommen hat. Das alles ist ein herausragender Erfolg. Seinen Start in England halte ich für mehr als gelungen.“
Während es für Sané bei Manchester City kaum besser laufen könnte, kommt er bei der Nationalmannschaft bisher noch nicht richtig in Fahrt. Die Entscheidung von Löw, ihn nicht mit nach Russland zu nehmen, sondern vor dem Turnier nach Hause zu schicken, kam im Sommer dennoch überraschend – auch für Elgert. „Ich war überrascht, will damit aber nicht die Entscheidung des Bundestrainers kritisieren. Ich habe damals mit Leroy telefoniert, der mir erzählt hat, dass mit Joachim Löw alles superkorrekt abgelaufen sei“, verrät der 61-Jährige.
Er selbst, gibt Elgert zu, hätte Sané aufgrund seiner Spielweise gerne bei der Weltmeisterschaft gesehen. Er hätte dabei helfen können, „Gegner und Abwehrriegel zu knacken. Aber das ist ein Konjunktiv und nur meine persönliche Meinung.“ Seinen Durchbruch hält er nichtsdestotrotz „nur für eine Frage der Zeit. Man darf nicht vergessen: Es kam viel auf einmal. Er ist relativ schnell auf Schalke durchgestartet, hat dann früh den Schritt nach England gewagt und sich auch dort sofort durchgesetzt. Man darf nicht unterschätzen, was das speziell für einen jungen Spieler bedeutet“, ist sich Elgert im Klaren.
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