Seit über sieben Jahrzehnten stattet Sportartikelhersteller Adidas die deutsche Nationalmannschaft aus. Manche DFB-Trikots des Unternehmens aus Herzogenaurach sollten im Verborgenen bleiben, andere haben bis heute einen Kultstatus und sind modischer Balsam für Fan-Augen. Am Donnerstagabend wurde das Ende der Zusammenarbeit zwischen dem DFB und Adidas nach der WM 2026 verkündet. Wir blicken zurück auf die schönsten Adidas-Trikots für Deutschland. Von David Seddig, Nick Ballüer, Marcel Groß, Maximilian Dymel.
Der DFB und gutes Marketing – in der Vergangenheit meist eine Seltenheit. Vor einigen Tagen sorgte ein Marketingclip zur offiziellen Trikotpräsentation des Ausrüsters Adidas jedoch für viel Furore in den sozialen Netzwerken. In dem Werbespot geht es um eine zentrale Frage: „Was ist denn nun typisch deutsch?“ Das Video spielt ironisch mit den Klischees, Stereotypen und der kulturellen Vielfalt des Landes.
Wenige Tage später werden auch die letzten Kritiker des gewagten – aber überaus beliebten – in Lila und Pink gehüllten Auswärtstrikots verstummt. Für Topmodel Lena Gercke war das Trikot ein „Fashion-Statement“. Solche Statements gab es in der über 70-jährigen Zusammenarbeit zwischen dem DFB und Adidas häufig. Ein deutscher Ausrüster für eine deutsche Nationalmannschaft. Eigentlich auch typisch deutsch. Die Ära wird in zwei Jahren jedoch ein Ende finden. Konkurrent Nike wird Adidas ablösen und ab 2027 für mindestens sieben Jahre Ausrüster aller DFB-Teams. Somit wird es Zeit für einen Rückblick auf die sieben besten Deutschland-Trikots aus dem Hause Adidas.
Heim-WM 2006: Ein Turnier, das vielen Deutschen als Sommermärchen in Erinnerung bleibt, ist heute auch für seine modischen Trikots bekannt. Besonders im Gedächtnis ist dabei das hellblaue Torwarttrikot geblieben, in dem Jens Lehmann ein ums andere Mal – besonders in der Partie gegen Argentinien – über sich hinauswachsen konnte. Ein verdienter siebter Platz in unserem Ranking. Für den Rest müssen wir kurz einen Spickzettel hervorkramen…
Nationalmannschaften mit Sondertrikots, gibt es das überhaupt? Ja – auch beim DFB. Eine Initiative der Bundesliga in der Saison 1992/93 führte zu einem schönen Deutschland-Trikot mit einer besonderen Botschaft. „Mein Freund ist Ausländer“ prangte groß auf der Vorderseite von Trikots der Bundesligisten und der Nationalmannschaft. Auf den Ärmeln wurde die deutsche Flagge auf weißem Untergrund platziert. Auch am stylischen schwarzen Kragen wurden die Landesflagge sowie zwei goldene DFB-Logos eingearbeitet. Nach dem rechtsextremen Anschlag von Solingen im Mai 1993 trug die DFB-Auswahl das Trikot einmalig in einem Freundschaftsspiel gegen eine Auswahl ausländischer Bundesliga-Profis.
Die Partie am 5. Oktober 1993 mit ihrem inklusiven Motto war das erste Benefizspiel überhaupt und markierte eine bis heute anhaltende Tradition. Mehr als zehn Millionen Menschen sahen am Fernseher Lothar Matthäus, Andreas Herzog und Co. in diesem Trikot über das Feld rennen. Ein Abend im Zeichen der Solidarität und gegen Fremdenfeindlichkeit. Eine wichtige Botschaft in einem vielfältigen Land mit verschiedensten Kulturen.
Viele Fans haben eher unschöne Erinnerungen an die EM 2012. Die junge Truppe, die über vier Jahre zu einem Weltmeistertitel reifen sollte, verspielte in Polen und der Ukraine einen möglichen EM-Titel. Nach großer Euphorie und schönem Fußball setzte Italiens Mario Balotelli den Titelträumen im Halbfinale ein abruptes Ende. Entgegen der Jungspunde auf dem Feld kehrte die DFB-Elf modisch zu alten Traditionen zurück.
Erstmals seit 2000 erstrahlte das Trikot der deutschen Nationalmannschaft in (Mint-)Grün – eine Erfolgsfarbe beim DFB. Sowohl bei der EM 1972 als auch bei der WM 1974 stürmten Franz Beckenbauer und Co. in grünem Gewand zu Titeln. Um es mit den Worten des damaligen Kapitäns Philipp Lahm bei der Vorstellung des Jerseys zu sagen: „Grün ist die Farbe der Hoffnung, dabei gleichzeitig frisch, und passt daher perfekt zu unserem Team und unseren Ambitionen.“ Mit weißen Schulter-Balken und Streifen in zwei nahezu identischen Grüntönen ist der Auswärtsdress von 2012 eines der schönsten Deutschland-Trikots aller Zeiten – eines für Fußball-Nostalgiker und unser Platz fünf.
Wer sich heutzutage über pinke und grüne Auswärtstrikots beschwert, wird dieses Stück noch in guter Erinnerung haben. Schwarz, Rot, Gold sind die Farben dieses edlen Auswärtstrikots, in dem die deutsche Nationalelf 2010 zur WM in Südafrika reiste. Ein Turnier, bei dem Spielern wie Manuel Neuer, Sami Khedira, Thomas Müller und Mesut Özil der Durchbruch im DFB-Dress gelang.
In elegantem Schwarz und mit goldenen Applikationen rauschen die furiosen Männer von Joachim Löw durch das Turnier. Am Ende hielten sie aber nur die Medaille für den dritten Platz in der Hand. Das Trikot erinnert vor allem an das legendäre 4:0 gegen Argentinien mit dem damals amtierenden Weltfußballer Lionel Messi und Trainer Diego Maradona, sowie an das 3:2 gegen Uruguay im Spiel um Platz drei.
Die WM 2023 in Australien und Neuseeland. Für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft eine klassische Vollkatastrophe. Wie schon bei den Männern versagen auch bei der Mannschaft von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg die Nerven. Aus in der Gruppenphase. Wem allerdings keinesfalls die Nerven versagt haben: Adidas beim Designen des Auswärtstrikots.
„Von den tiefgrünen Farben der verschiedenen Waldgebiete des Landes inspiriert – vom Schwarzwald bis zum Zauberwald“, so beschreibt es der DFB selbst. Abgesehen von dieser wahnwitzigen Beschreibung ein schönes Trikot mit goldenen Highlights, bei dem sich mal was getraut wurde. Dies wird belohnt – wenn auch nur hier im Ranking und nicht im Turnier.
Ein Trikot, wie ein Gedicht. Eine perfekte Abstimmung aus Schwarz und Rot. Das DFB-Logo eingearbeitet. So hat ein Trikot auszusehen, mit dem man Titel gewinnen will. Vor allem bleibt in diesem Trikot natürlich ein Spiel im Kopf. Das legendäre 7:1 gegen WM-Gastgeber Brasilien. Ein Auswärtstrikot, das um die Welt geht.
Die meisten werden in diesem Trikot Toni Kroos sehen, wie er selbst nach seinem zweiten Treffer nicht fassen kann, was hier gerade passiert. Oder André Schürrle, der auch in der zweiten Halbzeit kein Erbarmen zeigt und den Brasilianern noch zwei weitere Hütten einschenkt. Und natürlich auch Miroslav Klose, der in diesem Trikot Ronaldos WM-Torrekord bricht und und und… Dieses Trikot hat Geschichte geschrieben.
Brehme – Schuss ins linke Eck – Tor – Weltmeister! Das ist die wohl schönste Erinnerung der Deutschen an das Heimtrikot der WM 1990. Der Finalsieg über Argentinien machte das ohnehin schon ansehnliche Stück Stoff zu einem ikonischen Gewand. So ikonisch, dass das Trikotdesign für die WM 2018 in abgeänderter Form wiederbelebt wurde – allerdings mit mäßigem sportlichen Erfolg. Aus diesem Grund erinnern wir uns lieber an Rudi Völler, Karl-Heinz Riedle oder Lothar Matthäus, die dem Weltmeister-Trikot zusätzliche Nostalgie verleihen.
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