Mit seiner persönlichen Leistung als ehemaliger Präsident des Deutschen Fußball Bunds ist Fritz Keller rückblickend im Reinen. Mit den vorhandenen Strukturen beim Verband hingegen in keinem Fall. Im Interview mit der „SportBild“ zeigt er seine Fassungslosigkeit über seinen ehemaligen Arbeitgeber.
„Ich glaube schon, dass ich auch durch meine unbequeme Art einiges bewegt habe“, schätzt Keller sein Engagement beim DFB ein. Keller sollte der erste Schritt für den DFB in eine solidere Zukunft sein. Allerdings ist auch er gescheitert. Auch, wenn er gewisse Themen angepackt hatte: „Es sind Dinge in den Fokus gerückt wie etwa ungute Seilschaften, unzeitgemäße Strukturen und der teilweise unmögliche Umgang mit Menschen und Mitarbeitern. Ich habe viel positives Feedback, Verständnis und Solidarität im Nachgang bekommen für alles, was gewesen ist.“
Doch nach dem Aus muss er sich Kritik stellen: „Mein größter Fehler war, dass ich in den Gesprächen mit der Findungskommission vor meinem Amtsantritt zu gutgläubig und gutmütig war, zu viel Vertrauen hatte. Ich hätte gleich auf personelle Veränderungen auf der einen oder anderen Position drängen sollen.“
Seinen Kampf gegen das verdorbene Verbandsbild musste er irgendwann als chancenlos anerkennen. Für die Zukunft wünscht er sich nicht nur eine starke Führung, sondern vor allem grundsätzliche Änderung der Verbandskultur: „Das Problem beim DFB sind in den allermeisten Fällen Funktionäre, die nicht den Fußball sehen, sondern nur sich selbst. Die den DFB als Selbstbedienungsladen betrachten – wir reden hier über ein Ehrenamt, dieses Geld geht dem Amateurfußball verloren – und sich gegenseitig die Posten zuschanzen.“
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