Bundestrainer Hansi Flick gibt heute um 12 Uhr in einer Pressekonferenz sein 26-köpfiges Aufgebot für die Weltmeisterschaft 2022 bekannt. Die deutsche Nationalmannschaft startet am 23. November gegen Japan in das Turnier und eröffnet damit die Jagd auf den fünften Stern. Nach Ausfällen und Gerüchten lässt sich vorab schon einiges zum endgültigen Kader festhalten. Ein kleiner Überblick.
Am Donnerstag gab es noch vor der Bekanntgabe die erste große Neuigkeit: Marco Reus wird nach „Sky“-Informationen nicht mit nach Katar fliegen. Der Kapitän von Borussia Dortmund leidet bereits seit Wochen unter Sprunggelenkproblemen und musste auch zuletzt passen. Reus verpasst damit nach der WM 2014, sowie der EM 2016 und 2020 sein viertes großes Turnier für Deutschland.
Neben Reus werden auch Timo Werner und Lukas Nmecha die WM-Endrunde sicher verpassen. Beide Stürmer verletzten sich erst kürzlich und fallen bis 2023 aus. Werner erlitt in einem Champions League-Spiel mit RB Leipzig einen Syndesmosebandriss im linken Sprunggelenk. Wolfsburgs Nmecha muss wegen eines Teilabrisses der Patellasehne im rechten Knie mehrere Wochen pausieren.
Ebenfalls keine Option für den Kader sind Florian Neuhaus (Borussia Mönchengladbach), Mahmoud Dahoud (Borussia Dortmund) und Grischa Prömel (TSG 1899 Hoffenheim). Sie sind allesamt verletzt und können nicht an der Weltmeisterschaft teilnehmen.
Weltmeister Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach) und Jonas Hector (1. FC Köln) sagten Bundestrainer Flick laut Medienberichten für eine WM-Teilnahme ab. Flick versuchte wohl auch, Toni Kroos (Real Madrid) von einer Rückkehr ins DFB-Team zu überzeugen. Der Mittelfeldspieler kündigte nach der EM 2021 seinen Rücktritt als Nationalspieler – und wird für die WM in Katar nicht zurückkehren.
Zehn Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft wird klar, welche 26 Spieler Deutschland in der Wüste vertreten werden. Die spannendsten Personalien dürften Niclas Füllkrug (Werder Bremen), Youssoufa Moukoko, Mats Hummels (beide Borussia Dortmund) und Mario Götze (Eintracht Frankfurt) sein. Füllkrug und Moukoko könnten nach den Ausfällen von Werner und Nmecha eine Schlüsselrolle im deutschen Sturm übernehmen. Beide sind Anwärter auf ein WM-Ticket. BVB-Talent Moukoko soll laut „Sport1“ fix im Kader stehen.
Über eine Rückkehr von Hummels und Götze halten sich bereits seit einiger Zeit Spekulationen. Beide konnten sich mit starken Leistungen bei ihren Vereinen für eine Nominierung empfehlen. Ob Flick sie berücksichtigen wird, bleibt abzuwarten. Wie die „Bild“ vor einigen Tagen berichtete, stehen beide im vorläufigen Aufgebot des Bundestrainers.
Eine weitere Überraschung könnte Karim Adeyemi (Borussia Dortmund) sein. Der 20-Jährige soll es ins WM-Aufgebot geschafft haben. Auch Lukas Klostermann (RB Leipzig) hat trotz seines frisch auskurierten Kreuzbandrisses wohl den Vortritt vor Mannschaftskollege Benjamin Henrichs erhalten.
Am Donnerstagvormittag kursierten Gerüchte, dass Flick auf Linksverteidiger Robin Gosens (Inter Mailand) verzichten wird. Der 28-Jährige kam unter Flicks Vorgänger Joachim Löw regelmäßig für Deutschland zum Einsatz. Seit der EM 2021 wurde der Emmericher jedoch kaum berufen. Stattdessen soll Christian Günter (SC Freiburg) neben RB Leipzigs David Raum für hinten links im Aufgebot stehen. Auch der 19-jährige Florian Wirtz (Bayer Leverkusen) wird nach seinem Kreuzbandriss wohl nicht mit nach Katar fliegen.
Im Tor möchte der Bundestrainer laut der „Bild“ entgegen der ursprünglichen Planung drei statt vier Spieler mitnehmen. Damit dürfte das deutsche Trio im Kasten feststehen: Manuel Neuer (FC Bayern München), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) und Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt). Oliver Baumann (TSG 1899 Hoffenheim) und Bernd Leno (FC Fulham) müssten passen.
Ab 12 Uhr ist Schluss mit Spekulationen, wenn Flick in einer Pressekonferenz die 26 Spieler seines Kaders verkünden wird. Übertragen wird die Bekanntgabe im Pay-TV und als Livestream bei „Sky“. Auch bei „ARD“, „Sport1“ und dem „DFB“ selbst kann die PK verfolgt werden.
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