Freiburgs Luca Waldschmidt: „Jetzt will ich mich im Nationalteam durchsetzen“
Luca Waldschmidt zählt zu den aufstrebenden Stürmertalentem Deutschlands. Der 23-Jährige, der im Sommer 2018 vom Hamburger SV zum SC Freiburg wechselte, durchlief seit seinem fünfzehnten Lebensjahr alle Junioren-Nationalmannschaften und wurde im September erstmals in den Kader der A-Nationalmannschaft berufen. Im Länderspiel gegen Weißrussland zog sich Waldschmidt eine schwere Verletzung zu. Im Interview mit „t-online“ spricht der Stürmer über seine Genesung, seine Pläne in der Nationalmannschaft und Spaniens Top-Klub Real Madrid.
Die Genesung schreitet voran
Die Verletzung, die sich Luca Waldschmidt im Spiel gegen Weißrussland zuzog, war für den 23-Jährigen ein herber Rückschlag. Eine Mittelgesichtsfraktur inklusive Gehirnerschütterung, Knieprobleme und eine Verletzung am Sprunggelenk. Nach der Operation vor drei Wochen fühlt sich Waldschmidt schon um einiges besser, wie er „t-online“ verrät: „Es wird immer besser. Die Fäden im Gesicht haben zuletzt schon sehr gedrückt, wurden aber vergangene Woche zum Glück gezogen. Langsam kann ich wieder normal kauen. Ich bin mit dem Heilungsprozess zufrieden. (…) Ich merke, dass bei mir noch nicht alles wieder rund läuft, aber das Knie und das Sprunggelenk verheilen gut. Aktuell geht es mir vor allem darum, nichts im Gesicht abzubekommen, bis die Knochen wieder komplett verheilt sind.“
Großes Ziel: Europameisterschaft 2020
Waldschmidt hat in seinen jungen Jahren schon enorm viel erreicht: Er zählt zu den Shootingstars der Bundesliga und ist deutscher Nationalspieler. Die Zielsetzung für die Zukunft hat er klar im Blick: „Wenn du neu zur Nationalmannschaft kommst, bist du total aufgeregt. Es ist so, wie wenn du als junger Vereinsfußballer erstmals zu den Profis zum Training gehst. Doch mit der Zeit wurde ich lockerer und habe den Respekt abgelegt. Jetzt will ich mich im Nationalteam durchsetzen.“
In der Nationalmannschaft von Jogi Löw hat sich in den letzten Monaten viel getan. Neue Gesichter, neue Konstellationen im Spiel. Luca Waldschmidt beschreibt die Stimmung bei der Nationalelf wie folgt: „Es gibt keine Grüppchenbildung. Die Mannschaft ist sehr jung. Ich vergleiche die Situation bei der Nationalmannschaft mit einer neuen Freundschaft zwischen zwei Menschen: Die Grundvoraussetzungen stimmen. Nun muss man zusammenwachsen. Der Kennenlernprozess ist aktuell in vollem Gange. Und wir geben uns dabei alle große Mühe.“
Die kommende Europameisterschaft 2020 lässt der 23-Jährige trotz seiner Verletzung natürlich nicht aus den Augen: „Erst einmal muss ich gesund werden, dann muss ich wieder Leistung bringen. Mein Ziel ist es, bei der EM im kommenden Jahr dabei zu sein. Ich möchte Joachim Löw davon überzeugen, dass er nicht auf mich verzichten kann.“
Waldschmidt: „Ich finde Real Madrid ziemlich geil“
Waldschmidt wurde zuletzt in den Medien mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Der Stürmer macht sich allerdings über einen möglichen Wechsel wenig Gedanken: „Das ist der größte und erfolgreichste Klub Deutschlands. Für diesen Verein aufzulaufen, wäre etwas ganz Besonderes. Doch das ist ein Thema, mit dem ich mich bislang nicht allzu sehr befasse.“
Für Waldschmidt gibt es aber vor allem auf internationaler Ebene einen ganz besonderen Club, den er regelmäßig verfolgt und sehr schätzt: „Es gibt einige Vereine, über die man sagen kann, dass sie das Maß aller Dinge sind: In Deutschland ist das der FC Bayern. Europaweit finde ich Real Madrid ziemlich geil. Das Stadion, der besondere Status dieses Klubs. Und: Ich mag es in weißen Fußballschuhen zu spielen und habe grundsätzlich ein Faible für die Farbe Weiß. Außerdem spielt dort Toni Kroos. Ich habe ihn vor meiner Zeit im Nationalteam viel im TV gesehen. Wenn man dann auf dem Trainingsplatz neben ihm steht, sieht alles, was er macht locker und leicht aus. Das ist schon herausragend. Aber ich habe viele Träume. Mein Ziel ist es vor allem, nie still zu stehen.“