Nach 17 Jahren bei Borussia Dortmund beendete Marcel Schmelzer seine Profikarriere. In einem Abschiedsinterview mit dem BVB blickte er unter anderem auch auf seine Einsätze für die Nationalmannschaft zurück. Dabei kritisierte er Ex-Bundestrainer Joachim Löw und erklärte, wieso er sich bei der DFB-Auswahl unwohl fühlte.
Auf die Frage, ob der 34-Jährige mit Bauchschmerzen auf seine Zeit im DFB-Dress zurückschaut, antwortet der Defensivspieler deutlich: „Ja, absolut. Freude hatte ich dort nie.“ Insgesamt 16-mal lief Schmelzer für die deutsche Nationalmannschaft auf. Alle Spiele absolvierte er unter der Leitung des ehemaligen Bundestrainers „Jogi“ Löw. Ihm wirft die Dortmunder Vereinslegende mangelnde Wertschätzung vor.
Löw kritisierte Schmelzer 2012 öffentlich heftig. „Er hat gegen Österreich kein gutes Spiel gemacht. Viele Alternativen gibt es jetzt aber auch nicht, also müssen wir mit Marcel Schmelzer die nächsten zwei, drei, vier, fünf Monate weiterarbeiten“, so der Ex-Bundestrainer damals. Schmelzer selbst ist auf diese Worte nicht gut zu sprechen. „Da gab es schon Spannungen“, erklärt der Linksverteidiger. „Hinzu kam, dass Löw zweimal öffentlich sagte, dass er gezwungenermaßen mit mir arbeitete.“
Weiter packte der zweimalige deutsche Meister über die Konkurrenzsituation unter Löw aus. Den Kreis der Nationalmannschaft würde Schmelzer als eine Art Haifischbecken bezeichnen. „Es kann sein, dass die Rivalität auf den einzelnen Positionen in anderen Bundesliga-Vereinen auch so gelebt wurde. Nur kannte ich das nicht vom BVB“, so der Linksfuß. „In der Nationalmannschaft wird dir auf eine andere Weise ‚Hallo‘ von deinen Konkurrenten als von den übrigen Spielern gesagt; im Training wird auch anders agiert. Damit habe ich mich anfangs schwergetan.“
Vor seiner kurzen Karriere in der Nationalmannschaft hatte er in der U21 bessere Zeiten. Mit der U21-Nationalmannschaft gewann Schmelzer 2009 die Europameisterschaft. „Vorher in der U21 – das war ein schönes Jahr unter Horst Hrubesch, mit dem Gewinn der Europameisterschaft, das war mega, das hat Spaß gemacht“, fasst der gebürtige Magdeburger die Zeit zusammen.
Obwohl Schmelzer sein letztes Länderspiel am 5. März 2014 gegen Chile bestritt, wurde er nicht für den WM-Kader berücksichtigt. Stattdessen wurde überraschend Erik Durm in den Kader für Brasilien berufen – und darf sich seither Weltmeister nennen. Somit verpasste Schmelzer nach dem verlorenen Champions League-Finale 2013 erneut einen internationalen Titel. Die Entscheidung Löws gegen ihn konnte der 1,80 Meter große Profi nicht nachvollziehen.
„Auch wenn die Nichtnominierung für mich damals unverständlich war, nachdem ich alle zehn Qualifikationsspiele bestritten hatte: Damit habe ich abgeschlossen. So sehr mich das auch belastet hat, und so ungerecht ich das damals fand – irgendwann musste ich mich wieder auf Borussia Dortmund konzentrieren.“ Mit dem BVB gewann Schmelzer zwei deutsche Meisterschaften, sowie jeweils dreimal den DFB-Pokal und den deutschen Supercup. Wegen einer langwierigen Knieverletzung und zwei Operationen verkündete der 34-Jährige im Mai sein Karriereende.
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