Für İlkay Gündoğan könnte es kaum besser laufen. Mit Manchester City ist der deutsche Nationalspieler auf Titelkurs und auch individuell präsentiert er sich in Top-Form. Ungewohnt torgefährlich präsentierte sich Gündoğan zuletzt. Diese Form will der Mittelfeldspieler bis zur EM beibehalten und sieht die Saison in der Premier League als passende Reaktion auf die Enttäuschung der WM 2018.
Normalerweise gilt Gündoğan „nur“ als Strippenzieher im Mittelfeld. Doch diese Spielzeit zeigt er ein weiteres Gesicht. Nach 19 Premier League-Spiele steht der 30-Jährige bei elf Treffern und zwei Torvorlagen. So torgefährlich war der gebürtige Gelsenkirchener noch nie.
Doch im „SPORTBUZZER“-Interview will er seinen aktuellen Erfolg nicht zu hoch hängen: „Man sollte Fußballer nicht nur anhand der Tore messen. Ich fühle mich körperlich derzeit auch nicht besser oder schlechter als zuvor.“ Der Nationalspieler sieht sich Teamspieler und sieht darin auch den Schlüssel zum Erfolg von den „Skyblues“ dieses Jahr: „Es ist eine uralte Floskel, aber Fußball ist und bleibt ein Mannschaftssport. Wir schießen diese Saison zum Beispiel insgesamt gar nicht so enorm viele Tore, aber konnten trotzdem eine lange Siegesserie hinlegen, weil unsere Defensive einfach einen überragenden Job macht. Das kann man nicht oft genug betonen.“
Das sieht man auch an der Torschützen-Verteilung. Gündoğan ist mit elf Treffern der Beste in der Liga seitens Manchester. Dahinter folgt Raheem Sterling mit neun Treffern und kurz dahinter Phil Foden und Riyad Mahrez mit jeweils sechs Toren. Laut Gündoğan ist das Glorifizieren der Tor-Erfolge ein sportlicher Trugschluss. „Als Luka Modric 2018 Weltfußballer wurde, habe ich mich ja schon etwas gefreut. Denn Modric ist kein Spieler, der ständig Tore erzielt, auch in Sachen Vorlagen ist er selten bei den Allerbesten. Aber er war in den erfolgreichen Jahren bei Real Madrid trotzdem ein absoluter Schlüsselspieler mit überragenden Leistungen. Bis dorthin wurde er sicherlich sehr stark unterschätzt“, ordnet er den damals etwas überraschenden Sieg des Madrilenen ein.
Während er mit Manchester auf Wolke sieben schwebt, muss auch Gündoğan in der Nationalmannschaft noch einiges gut machen. Nach den guten Auftritten bei der WM 2014 und EM 2016 enttäuschte die DFB-Elf fast durchgehend. Doch Gündoğan will sich dadurch nicht ablenken lassen, viel mehr will er das Momentum auskosten und als Schwung für die National-Elf mitnehmen: „Die EM ist für mich gedanklich noch sehr weit weg. Wir spielen im Moment fast durchgängig alle drei Tage. Jogi ist am glücklichsten, wenn seine Nationalspieler mit einer Erfolgsserie von ihren Vereinen anreisen, und nur darum geht es für mich im Moment. Erfolgreicher Klubfußball ist immer die beste Medizin auch für die Nationalmannschaft.“
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