Mit Champions League Siegern und Weltmeistern wie Gündoğan und Kimmich liest sich das deutsche Mittelfeld eigentlich beeindruckend. Wenn man sich die jüngsten deutschen Spiele allerdings angesehen hat, produzierte das hochkarätige Mittelfeld hauptsächlich „uninteressanten Ballbesitz“, wie Christoph Kramer es nennen würde. Dass das nicht für Heim-EM-Euphorie sorgt, ist verständlich. Aber warum werden, auch ohne den oft diffamierten „Querpass-Toni“, so viele Querpässe gespielt?
Besonders im letzten Spiel gegen Kolumbien (0:2) nahm Hansi Flick das Wort „ausprobieren“ sehr ernst. So stellte er İlkay Gündoğan ins offensive Mittelfeld, was bei vielen für Verwirrung sorgte. İlkay Gündoğan ist in letzter Zeit ein wenig zum Hauptgesprächsthema um das deutsche Mittelfeld geworden. Das liegt allerdings nicht direkt an ihm, zumindest nicht im negativen Sinne. Der 32-Jährige hat diese Saison auf Vereinsebene alles erreicht und dazu selbst einen großen Beitrag geleistet. In der Nationalmannschaft spiegelt sich dies jedoch nicht wider und nicht nur bei ihm. Es scheint oftmals so, als könnten deutsche Nationalspieler an gute Leistungen im Vereinsfußball nicht anschließen.
Eine ähnlich umstrittene Mittelfeldentscheidung ist das wiederholte Aufstellen von Emre Can als Innenverteidiger. Das kann er zwar auch, aber nach letzteren Fehlern in den Testspielen, scheint es doch so, als wär ein Niklas Süle doch die bessere Alternative. Can würde sich, wie auch bei Dortmund, als stabilisierende und zweikampfstarke Mittelfeldoption anbieten. Besonders auch von der Bank. Die Unsicherheit, die sich bei ihm in der Abwehr sichtlich einschleicht, ist beim BVB eher ungewöhnlich. Warum wird also wiederholt nicht auf seine Stärken gesetzt, wenn die Alternativen doch existieren?
Eines der Hauptprobleme, dass die deutsche Nationalmannschaft hat, ist die Chancenverwertung. Mit Spielern wie Kimmich, Gündoğan oder Musiala ist genug Vorlagenkompetenz vorhanden. Flanken schlagen und Pässe spielen kann das deutsche Mittelfeld extrem gut, es scheint nur oftmals nicht den richtigen Zielspieler zu geben. Nach dem Gedankengang könnte das größte Mittelfeldproblem der deutsche Sturm sein. Ob sich dies mit mehr Zeit richtet, bleibt fragwürdig.
Trotz der ernüchternden Ergebnisse der letzten Nationalelf-Auftritte bietet besonders die Mittelfeldbesatzung des DFB Grund für Hoffnung. Eigentlich ist es eine optimale Mischung aus Routiniers und erfahrenen Spielern, die schon alles gewonnen haben und jungen Talenten, die von diesen lernen können. Genau das könnte ein Erfolgsrezept für die mittelfristige Zukunft des DFB sein. Schafft die Mannschaft zusammenzuwachsen und während der EM einen motivierten Eindruck zu hinterlassen? Dann sieht es eventuell besser aus, als viele das prophezeien.
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