Nationalmannschaft

Joachim Löw: „Noch mal 13 Jahre werde ich sicher nicht Bundestrainer sein“

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Nach einer desaströsen Performance der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland sah sich Bundestrainer Joachim einiger Kritik ausgesetzt. In Interviews mit dem „Sportbuzzer“ und der „Funke Mediengruppe“ beschreibt er das Aus des Bayern-Trios im DFB-Team, die neue Generation an Fußballern und seine Karriere als Bundestrainer.

Löw über Boateng, Hummels, Müller

Wenn man Joachim Löw auf Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller anspricht, wird man vergebens nach Kritik des Bundestrainers an den drei Akteuren suchen. Denn für Löw ging es nie um die Ausmusterung gerade dieser drei Spieler. Vor allem sportlich hielten die Ex-Nationalspieler weiterhin mit. „Sie können heute noch Weltklasse sein“, bestätigt Löw dem „Sportbuzzer“. Weltklasse wie es die Weltmeister von 2014 waren.

Doch nach der Nations League spürte Löw, dass Veränderung nötig war. „Jetzt müssen wir den Umbruch einleiten“, dachte sich der 59-Jährige nach dem Aus als Gruppenletzter der Nations League. Die Dramaturgie, die durch das Aus entstand, sieht er mittlerweile auch als eigenen Fehler des DFB-Teams. „Es kam die Nations League, die wir auch intern vielleicht etwas zu hoch gehängt haben“, gibt sich der Bundestrainer selbstkritisch.

Auch emotional verband ihn mit dem damaligen Bayern-Trio vieles. Doch die Mannschaft brauchte neue Stützen. Diese Rolle als Säulen und Führungsspieler sollen nun Manuel Neuer, Toni Kroos, Marco Reus und Ilkay Gündogan einnehmen.

Die „neue“ Generation

Die Arbeit mit der „neuen“ Generationen an Nationalspielern motivierte Löw erneut. Auch, weil sich die Typen im Sport geändert haben. „Jeder Spieler ist heute sozusagen ein eigenes Unternehmen“, empfindet der Badener. Um den Spieler selbst laufen viel mehr Prozesse und es gibt meist einen größeren Personenkreis, der auf einen Spieler einwirkt. Dieses Mehr an Facetten erschwere die schon ohnehin komplizierte Arbeit des Trainers zusätzlich.

„Die Nähe muss ich praktisch jedes Mal aufs Neue wiederherstellen“, erklärt Löw und empfindet es als eine Mammut-Aufgabe eine Mannschaft für ein Turnier zu formen, die man so selten sieht beziehungsweise spricht. Die jungen Akteure in seiner Truppe begeistern ihn aber auch. Die Spieler seien „talentiert, motiviert, lernwillig“.

Löw: „Wir sind auf einem guten Weg“

Mit einer gewissen Form von Trubel muss sich auch der 59-Jährige auseinandersetzen. „Sobald ich vor die Türe gehe, habe ich keine Privatsphäre mehr“, beschreibt er die Situation gegenüber der „Funke Mediengruppe“. Diesen Umstand empfindet er mittlerweile als zunehmend unangenehm. Vor allem hinsichtlich der gemeinsamen Zeit mit Freunden und Familie.

Deshalb wird Löw auch nicht einen Rentenvertrag beim DFB unterschreiben. „Noch mal 13 Jahre werde ich sicher nicht Bundestrainer sein“, versichert er. Bis 2022 ist er noch vertraglich gebunden. Deshalb könnte die EM 2020 seine letzte Europameisterschaft sein. Für diese gibt Löw noch kein klares Ziel aus. Als Favorit sehe man sich aber nicht. „Wir sind auf einem guten Weg und wollen zurück in die Weltspitze, wir haben Potenzial. Aber das müssen wir erst bestätigen“, erklärt der geborene Baden-Württemberger.

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