Klinsmann über Lewandowski, Haaland und Deutschlands Stürmernot
In seiner Spielerkarriere hat Jürgen Klinsmann das erreicht, wovon Millionen andere nur träumen: er wurde Welt- und Europameister, außerdem Deutscher Meister, Bundesliga-Torschützenkönig und zweimal Deutschlands Fußballer des Jahres. Jetzt hat sich frühere Weltklasse-Angreifer unter anderem über die Bundesliga-Profis Patrik Schick und Christopher Nkunku sowie den Abgang von Krzysztof Piatek und die Stürmernot in der Nationalmannschaft geäußert.
„Haaland kann der nächste Lewandowski sein“
Für den FC Bayern und den VfB Stuttgart kam Klinsmann in 221 Bundesliga-Spielen seinerzeit auf 110 Tore und 20 Vorlagen. Während er seine Karriere 1998 im Alter von 34 Jahren bei Tottenham beendete und sechs Jahre später nochmal in den USA ein kurzes Intermezzo beim Viertligisten Orange County gab, befindet sich der 33-jährige Robert Lewandowski beim FC Bayern weiterhin in Top-Form. Laut Klinsmann könne der Pole „noch mindestens drei Jahre“ auf absolutem Top-Niveau mithalten.
Im Zuge der Weltfußballer-Wahl, bei der Lewandowski seinen Titel zuletzt verteidigen konnte, sprach Klinsmann mit dem italienischen Online-Portal „calciomercato“ auch über Haaland. „Er kann der nächste Lewandowski sein. Er hat den gleichen Stil, er weiß, wie man mit rechts, links, mit dem Kopf trifft, er schießt die Elfmeter.“ Lewandowskis 41-Tore-Rekord aus der Vorsaison werde der Norweger aber nicht brechen. Denn dies könne nur der Bayern-Star selbst schaffen.
Klinsmann: „Schick kann bei einem Top-4-Klub Europas spielen“
In der Bundesliga-Torschützenliste liegt Lewandowski mit 23 Treffern aktuell mal wieder vorn. Haaland ist in diesem Ranking mit 16 Toren Dritter, hat aber auch fünf Partien weniger absolviert. Dazwischen hat sich mit 18 Buden Leverkusens Patrik Schick geschoben. Ein baldiger Wechsel des Stürmers würde Klinsmann nicht wundern, „ich denke, er kann bei einem Top-4-Klub in Europa spielen.“
Ähnlich wie der Tscheche kommt dem 57-Jährigen derweil auch Nkunku in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich zu schlecht weg. „Man fragt sich, warum er noch nicht in die französische Nationalmannschaft berufen wurde“, urteilt Klinsmann über Leipzigs Mittelfeldmann, der nach 27 Pflichtspielen bereits 17 Tore und 13 Assists vorweisen kann.
„Nach Klose gab es niemanden mehr“
Weniger erfolgreich verlief dagegen die Zeit von Piatek bei Hertha BSC. Der Landsmann von Lewandowski war im Januar 2020 mit viel Vorschusslorbeeren von der AC Mailand in die Hauptstadt gewechselt. 58 Spiele, 13 Tore und einen Knöchelbruch später folgte mit dem Winterwechsel nach Florenz nun vorerst die Rückkehr in die Serie A. „Ich hoffe, dass Piatek wieder sein Top-Level erreichen kann“, sagte der Ex-Hertha-Coach. „Ich hatte die Ehre, mit ihm zusammenzuarbeiten, und ich denke, er ist ein großartiger Stürmer.“
Ein herausragender Knipser wiederum fehlt der deutschen Nationalmannschaft bereits seit Jahren, „nach Klose gab es niemanden mehr.“ Als Spielertyp war Klinsmann einst solch eine echte Nummer 9, für Deutschland traf er in dieser Rolle in 108 Spielen 47 Mal. Der Schlüssel für die Zukunft liege diesbezüglich in einer verbesserten Jugendarbeit, gezielter Förderung und genügend Entwicklungszeit. „In den letzten 15 Jahren gab es viele offensive Mittelfeldspieler, viele Flügelspieler, aber wenige Neuner.“
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