Die vergangene Länderspielpause verlief für die Deutsche Nationalmannschaft durchaus durchwachsen. Gegen den alten Rivalen aus den Niederlanden setzte es eine bittere 2:4-Niederlage und gegen den Außenseiter Nordirland trotz deutlicher Überlegenheit „nur“ einen 2:0-Sieg. In keinem der beiden Spiele auf dem Platz stand dabei Marc-André ter Stegen, der seinen Frust später in einem Interview öffentlich machte. Daraufhin meldete sich sein Manuel Neuer ebenfalls öffentlich und kritisierte den Barca-Keeper. Bundestrainer Joachim Löw äußert sich nun erstmals dazu.
Seit Tagen ist der verbale Schlagabtausch, den sich Marc-André ter Stegen und Manuel Neuer liefern, eines der größten Themen in Fußball-Deutschland. Zwischen dem 33-jährigen Nationalmannschaftskapitän und seinem 27-jährigen Vertreter hat sich ein munteres Hin und Her entwickelt. Begonnen hatte dieser mit einer Aussage von ter Stegen. Die vergangene Reise mit der Nationalmannschaft ein „schwerer Schlag“ für ihn gewesen, da er nicht zum Einsatz kam.
Neuer kritisierte seinen Kollegen anschließend. „Ich weiß nicht, ob uns das hilft“, sagte der viermalige Welttorhüter. Das wiederum ließ ter Stegen nicht auf sich sitzen. „Ich denke nicht, dass Manu etwas zu meinen Gefühlen sagen und diese bewerten muss. Seine Aussagen sind unpassend“, erklärte der ehemalige Gladbacher auf der Pressekonferenz des FC Barcelona vor dem Champions League-Auftakt gegen Borussia Dortmund.
Während sich die beiden Keeper abwechselnd in den Medien abwatschen, freut sich Joachim Löw über seine etwas missliche Lage. Der 59-Jährige findet, dass die Situation verständlich ist. „Es ist doch klar, dass jeder einzelne ehrgeizig ist und auch spielen will, in der Nationalmannschaft brauchen und wollen wir diesen Konkurrenzkampf“, sagt der Bundestrainer gegenüber der „Bild“. „Wir alle können uns doch nur freuen, mit Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen zwei Weltklassetorhüter zu haben.“
Zudem habe man mit Kevin Trapp und Bernd Leno zwei weitere Torhüter die dazu in der Lage seien „außergewöhnliche Leistungen“ zu erbringen. Die Situation um die Keeper wird Joachim Löw sicher nicht dazu bringen, von seiner Linie abzuweichen. Kapitän Neuer ist nach wie vor gesetzt, aber ter Stegen soll in den kommenden Länderspielpausen immer wieder die Chance bekommen sich zu beweisen. „Andy Köpke und ich stehen zu unserem Wort, dass auch Marc seine Chancen bei uns bekommen wird. Wir können seine Enttäuschung verstehen, doch es ist nun einmal so, dass nur einer spielen kann“, sagt der Bundestrainer.
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