Deutschland auf Schalke: Es passte nicht oft…
Deutschland gegen Kolumbien 0:2 (0:0) am späten Dienstagabend auf Schalke – Gelsenkirchen war zum 19. Mal seit 1973 und seit der Einweihung des Parkstadions, der Heimstatt des FC Schalke 04 bis zum Einzug in die Veltins Arena im Jahr 2001, Austragungsort eines DFB-Länderspiels. Ein Trend setzte sich fort: Spiele der deutschen Nationalmannschaft auf Schalke, das passte nicht immer.
Insbesondere der letzte Eindruck blieb. Am 19. November 2018 verspielte die DFB-Elf auf Schalke gegen die Niederlande eine 2:0-Führung. 2:2 am Ende, Holland stand im ersten „Final Four“ der neu gegründeten UEFA Nations League
Der 6. Oktober 2001 auf Schalke…
Legendär war allerdings die Partie in der neuen Arena am 6. Oktober 2001 gegen Finnland. Deutschland brauchte auf Schalke den Sieg gegen die Finnen. Und die Schützenhilfe von „König Otto“ Rehhagel mit Griechenland beim Gruppen-Konkurrenten England in Manchester, um die WM-Playoffs für Asien noch zu vermeiden. Damit wäre die angespannte Situation rund ums Nationalteam nach dem Daum-Skandal im Herbst 2000 und den wechselhaften Resultaten unter Teamchef Rudi Völler (u. a. 1:5 gegen England am 1. September 2001 in München), der am Dienstag wieder als DFB-Team-Manager auf der Tribüne sitzen wird, entschärft worden.
Die Fans kamen mit „König Otto, bitte hilf uns“-Plakaten und überdimensionalen Völler-Konterfeis ins Berger Feld – und wurden enttäuscht. Griechenland kassierte in der Nachspielzeit bei den „Three Lions“ das 2:2 von David Beckham. Deutschland spielte nur 0:0 und musste gegen die Ukraine in die K.o.-Spiele. Ein Stück deutsche Länderspiel-Geschichte.
In der Völler-Ära zeigten andere Top-Nationen Deutschland auf Schalke klar die Grenzen des Machbaren auf: 0:3 gegen Frankreich im November 2003 und ein Jahr zuvor 1:3 gegen die Niederlande.
Spiel 850
Eine Sternstunde unterm Arena-Dach war Spiel 850 – 6:2 gegen Österreich in der WM-Qualifikation für Brasilien 2014. Der gebürtige Gelsenkirchener Mesut Özil traf gegen das ÖFB-Team 2-mal.
Insgesamt spielte Deutschland in 10 Stadien mehr Heim-Länderspiele als in Gelsenkirchen. Dass Dortmund mit 20 Partien auf Rang 10 ein Spiel mehr austrug, dürfte jeden S04-Fan kitzeln.
Spitzenreiter unter den DFB-Stadien ist natürlich Berlin. Im Olympiastadion lief die DFB-Elf 46-mal auf, unter anderem beim legendären WM-Viertelfinale 2006 gegen Argentinien (5:3 n. E.).
Hamburg war 35-mal Gastgeber eines DFB-Länderspiels. Wie auf Schalke gab es auch im Volksparkstadion Licht und Schatten – etwa beim historischen 0:1 gegen die DDR bei der WM 1974.
Platz 5 für die „Fußball-Hauptstadt“
Auf Rang 3: Stuttgart! Die Heimat des langjährigen DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder („MV“ / † 2015) sah 34 Länderspiele, darunter das Spiel um Platz 3 gegen Portugal (3:1) bei der Heim-WM 2006.
Die Fußball-Hauptstadt München liegt bei Länderspielen nur auf Rang 5, war 29-mal Gastgeber und ist die einzige Stadt, in der Deutschland bei Turnieren im eigenen Land einen Titel gewann. Weltmeister am 7. Juli 1974.
Der Austragungsort der meisten Deutschland-Spielen im Ausland ist Wien. Österreichs Hauptstadt begrüßte die DFB-Elf 19-mal, u. a. bei der EURO 2008 im Vorrunden-Showdown (0:1). Auf Wien folgen Basel (18 Spiele) und Budapest (17).
Außerhalb Europas gilt: „Mexico, mi Amor“, 8 deutsche Länderspiele fanden in Mexiko-City statt, so auch das WM-Finale 1986 gegen Argentinien (2:3). Sie wissen schon: Rolf Kramer, „Toni, halt den Ball! Nein!“
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