Nationalmannschaft

Löw verspricht Erfolg des Umbruchs: „Zutiefst überzeugt, dass diese Generation ihren Leistungszenit 2024 erleben wird“

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Nach der Europameisterschaft in diesem Jahr beendet Joachim Löw seine Laufbahn beim DFB als Nationaltrainer. Der Weltmeister von  2014 musste zuletzt mit vielen kritischen Stimmen leben. Auf der heutigen Pressekonferenz des DFB äußerten sich Präsident Fritz Keller, Manager Oliver Bierhoff und Coach Joachim Löw zum baldigen Abschied.

Abschied wohl auch im Wunsch des Präsidenten

In Medienberichten der letzten Monate hieß es mehrfach, dass Präsident Fritz Keller Löw um einen Rücktritt gebeten habe. Dies soll der Bundestrainer aber bisher abgelehnt haben. Egal ob Keller die Entscheidung begrüßt oder sogar befeuerte, ist sich der Präsident nicht zu Schade die Verdienste des erfolgreichen Trainers wertzuschätzen: „Ich bin der Meinung, es ist zum richtigen Zeitpunkt. Zunächst bin ich tief dankbar aus unterschiedlichen Gründen. Ich kenne ihn noch, wie er in Freiburg gespielt hat und dort Torschützenkönig war. Er ist der Rekord- und Welttrainer. Aber ich wollte nicht zur großen Laudatio ansetzen, erst wenn die Europameisterschaft vorbei ist. Ich bin deswegen tief dankbar, weil uns Jogi die Zeit gegeben hat, in aller Ruhe seine Nachfolge vorbereiten kann.“

So kann man für Löw hoffen, dass die anstehende Europameisterschaft halbwegs erfolgreich verläuft, sodass Fritz Keller noch einmal zur großen Dankesrede ansetzen kann und Löw seine verdiente Verabschiedung aus dem Amt bekommt. Für ihn selbst, war es jetzt wichtig sich nicht über das Interesse der DFB-Elf hinwegzusetzen und auf Zwang bleiben zu wollen, wie er sagt: „Im letzten Jahr schon hatte man Zeit nachzudenken. Ich hatte mir für mich schon mal vorgenommen, Gedanken zu machen. Wo stehen wir, wo stehe ich? Was habe ich für ein Gefühl für die Zukunft? Das habe ich jetzt gemacht. Und ich habe das Gefühl, dass es jetzt im Sommer der richtige Zeitpunkt ist, den Stab an jemand anderen zu übergeben. Ich denke, dass der Umbruch, den wir eingeleitet haben, absolut richtig war. Den Spielern fehlt es noch ein bisschen an Erfahrung, aber sie haben unglaubliches Potenzial. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass diese junge Generation ihren Leistungszenit 2024 erleben wird.“

Löw will für die Zukunft helfen

Bereits direkt nach dem blamablen Aus 2018 in Russland hatten erste Stimmen gefordert, dass Löw das DFB-Kapitel nach seinen Erfolgen schließen sollte. Doch damals sah er nicht den richtigen Zeitpunkt. Nun will er die EM als Abschied nutzen, um in der Folge das Feld bereitzustellen für jemanden, der dann genug Zeit hat, die Mannschaft langfristig auf die WM 2022 vorzubereiten: „Wenn ein neuer Trainer kommt, hat er jetzt auch genug Zeit. Bei der Nationalmannschaft ist der Zeitraum von drei Jahren für ein Turnier im eigenen Land der richtige. Diese Möglichkeit sollte man Trainern und den Spielern geben. Die Mannschaft braucht Raum, Zeit und Entwicklung. Es soll auf keinen Fall daran scheitern, dass der Trainer an seinem Stuhl klebt. Zu der Erkenntnis bin ich gekommen. Ich habe das Gespräch mit Oliver gesucht. Mit ihm verbindet mich ein Vertrauensverhältnis. Deswegen war er zunächst mein Ansprechpartner. Dann mit meinem Team. Danach bin ich auf den Präsidenten zugegangen. Ich wollte es vor den Länderspielen machen, damit wir uns wieder darauf konzentrieren können.“

Die Nachfolge Löws ist noch hoffen. Das dürfte auch vorerst so bleiben. Manager Oliver Bierhoff will sich an diesem Punkt auch nicht in die Karten schauen lassen. Auch aus Respekt vor Joachim Löw, mit dem er weiterhin ein hervorragendes Verhältnis pflegt: „Wir haben absolut keine Zeitnot. Es ist eine wichtige Entscheidung. Wir werden uns die Zeit nehmen, die notwendig ist. Wir werden uns diese Entscheidungen gut durchdacht überlegen. Man muss die Entscheidung zu Ende denken. Wir haben eine WM in Katar und eine EM in Deutschland. Wir haben das Glück, dass wir gute Trainer in Deutschland, deutsche Trainer im Ausland und im DFB haben. Nun haben wir die Zeit, das zu Ende zu denken und das Beste für den DFB zu entscheiden. In den kommenden Monaten liegt der Fokus auf der EM. Ich werde in nächster Zeit keine Kandidaten kommentieren oder Zwischenstandsmeldungen geben.“

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