Nationalmannschaft

Mats Hummels: „Es sollte nicht alles kaputt geredet werden“

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Nach der Weltmeisterschaft, an dessen Ende das Vorrundenaus für die deutsche Nationalmannschaft stand, gab es zahlreiche Diskussionen. Spieler, Oliver Bierhoff, Reinhard Grindel und Joachim Löw – sie alle standen zur Debatte. Die meisten entschieden sich dazu, weiterzumachen, abgesehen von Mesut Özil und Mario Gomez. Nun äußerte sich Mats Hummels im Interview mit dem „kicker“ ausführlich zur vergangenen Weltmeisterschaft, konkreten Veränderungen sowie Erwartungen.

„In Russland sind wir nicht an unser Maximum gekommen“

Zunächst erläutert der Bayern-Akteur, dass er „unglaublich oft“ über seine Riesenchance in der 87. Minute im Spiel gegen Südkorea nachgedacht habe. Die Weltmeisterschaft hatte auch für ihn persönlich einen sehr bitteren Beigeschmack. Trotzdem ist er kein Fan von radikalen Veränderungen. „Es sollte nicht alles kaputt geredet werden. […] Viele Spieler haben über Jahre Großes geleistet. […] auch wenn wir in Russland nicht an unser Maximum gekommen sind“.

„So kann ich nicht aus der Nationalmannschaft abtreten“

Zudem ist es für den Innenverteidiger sichtlich wichtig, zu erklären, warum er nicht zurückgetreten ist. „Ich spürte [nach der WM] sofort eine Trotzreaktion: So kann ich nicht aus der Nationalmannschaft abtreten. Nach den schönen und erfolgreichen Jahren war ein Rücktritt kein Thema für mich.“ Auch dazu, was er in Russland hätte besser machen können, vertritt Hummels eine klare Meinung. „Die sportlichen Probleme […] habe ich zwar angesprochen, aber ich hätte sie deutlich vehementer ansprechen müssen“. Gerade aufgrund seiner Rolle als Führungsspieler hätte der 29-Jährige sich aus seiner Sicht also mehr verbal einbringen müssen.

Hummels fordert „Einsatz, Mentalität und Leidenschaft“

Angesprochen darauf, worauf er jetzt ankomme, stellt Mats Hummels einige Forderungen auf. „Einsatz, Mentalität, Leidenschaft, Bereitschaft zum Umschalten, jeden Meter für die Mannschaft zu gehen“. Besonders wichtig ist ihm der Fokus auf „mehr defensive Stabilität“, welche auch der Bundestrainer stärker einfordert.

Löws selbstkritische Weltmeisterschafts-Analyse sieht der Bayern-Innenverteidiger positiv. „Ich glaube, dass die Mannschaft es [dass er viel Kritik auf seine Schultern genommen hat] ihm danken wird. […] Er wird von der Mannschaft das Richtige auf dem Platz zurückbekommen“. Die Behauptung, dass Löw durch das offene Gestehen seiner Fehler an Autorität verloren habe, hält Hummels für Schwachsinn. „Der Bundestrainer hat bei der Mannschaft überhaupt nichts von seinem Stellenwert verloren, er hat sogar gewonnen“.

„Es zählt nur unsere Leistung auf dem Platz“

Vor einem Fehlstart gegen Frankreich und dem möglichen Echo hat der 29-Jährige ebenfalls keine Angst. „Das Echo ist für mich wesentlich unwichtiger als unsere Leistung auf dem Platz. Und da ist es relevant, dass die Leute sehen, dass wir uns den Arsch aufreißen“. Bei einer engagierten Leistung, die in einer Niederlage mündete, wäre Hummels also wohl nicht unzufrieden.

Abschließend äußert er sich zur nächsten Generation. Er selbst habe derzeit nur das Ziel EM 2020 im Blick, die WM 2022 sei noch zu weit weg für ihn. Über Spieler wie Süle, Brandt, Werner und Goretzka sagt er, „dass sie alle noch stärker werden, als sie schon sind. Die Qualität ist wirklich hoch“. Von einem Talent erhofft sich der Münchner besonders viel: „Es kommen einige sehr gute Spieler nach, wie Kai Havertz, von dem ich unheimlich viel halte.“. Hummels freut sich über den kleinen Neuanfang mit der Nationalmannschaft, stellt zugleich aber auch klar, dass wegen der Weltmeisterschaft 2018 nicht gleich alles schlecht ist, was in der Vergangenheit passierte.

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