Viele Spieler haben bereits in dieser Saison gute Leistungen gezeigt und sich damit hinsichtlich einer Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Sommer in Russland in eine gute Position gebracht. Andere Kandidaten hingegen haben es bislang verpasst, sich in Szene zu setzen und sind daher in der Rückrunde enorm gefordert – um noch auf den WM-Zug aufspringen zu können. Einer dieser „Wackelkandidaten“ auf deutscher Seite ist sicherlich Weltmeister Benedikt Höwedes, der bei seinem Leihverein Juventus Turin bisher nicht richtig in den Tritt kommt.
Erst im Sommer war ehemalige Kapitän des FC Schalke 04 von seinem Herzensklub zu Juventus Turin gewechselt. Hintergrund war der vermeintliche Verlust seines Stammplatzes unter Neu-Trainer Domenico Tedesco sowie die Neuvergabe des Kapitänsamtes. In Italien wollte Höwedes einen Neuanfang starten und sich weiter für die deutsche Nationalmannschaft empfehlen.
Aufgrund zahlreicher Verletzungen wurde der gebürtige Halteraner jedoch immer wieder zurückgeworfen. Daher reichte es für den Deutschen in dieser Saison auch gerade einmal zu einem einzigen Einsatz im Trikot der „alten Dame“.
Die besten Voraussetzungen, um sich für das Nationalteam und der immer näher rückenden Weltmeisterschaft zu empfehlen, sind das nicht. Höwedes zeigt sich trotz alledem im Interview mit der „SPORT BILD“ optimistisch. „Die beste Antwort gibt man als Spieler naturgemäß auf dem Platz. Darum ist es wichtig, dass ich schnell fit werde und mit Juventus eine erfolgreiche Rückrunde spiele. Gelingt mir das, kann ich mir – glaube ich – berechtigte Hoffnungen machen, mit zur WM zu fahren“, gibt sich der 29-Jährige kämpferisch.
Ein Stück weit Zuversicht gibt dem Nationalspieler dabei die Vergangenheit: „Sowohl bei der WM als auch bei der EM habe ich in allen Spielen auf dem Platz gestanden. Die Verantwortlichen wissen, dass sie sich zu einhundert Prozent auf mich verlassen können, wenn es darauf ankommt.“
Im Gegensatz zu den vergangenen Turnieren hat sich der Konkurrenzkampf in der Nationalelf jedoch noch einmal drastisch erhöht. Alle Positionen sind mindestens doppelt besetzt und Bundestrainer Joachim Löw hat die Qual der Wahl. Letztlich mitfahren zur Weltmeisterschaft werden nur die besten Spieler.
Dieser Tatsache ist sich auch Höwedes bewusst, der seine Chancen jedoch weiterhin als durchaus realistisch einschätzt: „Ich muss mich nicht verstecken. Ich spiele für Juventus Turin, einen der größten Vereine der Welt. Entscheidend ist, dass ich an meine Leistungen anknüpfe. Auch 2014 bin ich erst spät auf den WM-Zug aufgesprungen.“
Neben Benedikt Höwedes müssen auch noch andere etablierte Nationalspieler um eine mögliche Teilnahme an der Weltmeisterschaft bangen. Julian Draxler findet bei Paris Saint-Germain ebenso wie sein Team-und Nationalmannschaftskollege Kevin Trapp nur gelegentlich Berücksichtigung. Auch bei Manchester City ist der zuletzt lang verletzte Ilkay Gündogan noch weit von seiner Topform und einem Stammplatz entfernt.
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